Stephanie Hofschlaeger / www.pixelio.de |
Hier nun ein fiktives Beispiel für einen solchen Kompromiss: Eine Frau hat sich beruflich etabliert, reist erfolgreich von Termin zu Termin und eines Tages verliebt sie sich so heftig, dass die Karrierepläne in den Hintergrund rücken. Nach wenigen Monaten der Zweisamkeit wird sie schwanger, was sie zwingt, aus dem Beruf auszuscheiden. Windeln und Babygeschrei bestimmen von nun an ihren Alltag. Ihr Posten wird neu besetzt und als sich das zweite Kind ankündigt, ist an einen beruflichen Neuanfang erst einmal gar nicht mehr zu denken. Währenddessen bastelt der Ehemann weiter an seiner Karriere und Frauchen mit den beiden hübschen Kindern sagt in ihrem warmen Nest frustriert zu sich selbst: "Wäre ich mal lieber Single geblieben!"
Kompromisse dieser Art lassen eine Partnerschaft schnell wie ein Horror-Szenario wirken. Folglich sollte sich jeder beziehungshungrige Mensch darüber im Klaren sein, dass ein potentieller Partner die persönliche Handlungs- und Entscheidungsfreiheit beschneiden kann. Für einen Menschen mit Ideen und Plänen ein absolutes No-Go! Worin liegt also die Lösung? Schließlich ist der Mensch ein soziales Wesen, das Alleinsein auf Dauer nur schwer erträgt.
Der gordische Knoten könnte platzen, sobald man es schafft, "lebendige Beziehungen" aufzubauen. Der bekannte Coach und Mentaltrainer Veit Lindau verwendet diesen Begriff häufig in Bezug auf berufliches Netzwerken und allgemeine soziale Kontakte. Im partnerschaftlichen Leben bedeutet lebendige Beziehung, dass Geben und Nehmen im Einklang sind, man sich gegenseitig ergänzt und vorwärts bringt. Wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und vielleicht sogar zusammen an einem Projekt arbeitet, könnte es sich auch für den größten Verfechter des Einzelkämpfertums lohnen, sich auf eine Partnerschaft einzulassen. Voraussetzung dafür sind selbstverständlich gemeinsame Interessen, Verständnis füreinander sowie ein gesundes Maß an Rücksichtnahme und Akzeptanz.
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