Dienstag, 31. März 2015

Mit Intuition zur Partnerschaft

Alexandra H. / www.pixelio.de
Ist es möglich, den Charakter eines potentiellen Partners intuitiv zu ergründen? Mit diesem Thema beschäftigten wir uns letzten Donnerstag beim Single-Stammtisch von Doris Purol-Mair in Berlin. Die NLP-Trainerin gab uns Teilnehmern die Aufgabe, den Sitznachbarn mit Blicken zu analysieren. Keiner kannte die anderen anwesenden Damen und Herren näher. Trotzdem sollten wir mittels Intuition schlussfolgern, wie die Person als Kind gewesen sein könnte, in welchen Lebensumständen sie sich heute befindet und welche Art von Partner zu ihr passen könnte. “Keine leichte Aufgabe”, dachte ich, bevor ich mich auf das Spiel eingelassen hatte.

Zu meiner Rechten saß eine Frau, die ich auf Mitte bis Ende 40 schätzte. Sie hatte auffällig große blaue Augen, war modisch gekleidet und ich meinte, unterschwellige Trauer in ihrem Blick zu erkennen. Dieser Eindruck brachte mich zu der Annahme, dass sie ein fröhliches, folgsames Kind gewesen sein musste, das irgendwann eine traurige Erfahrung gemacht hat. Sie verneinte das. Die intuitive Analyse ihrer gegenwärtigen Situation fiel mir wesentlich leichter: Sie nickte lächelnd, als ich ihr erzählte, dass sie in einer sicheren Festanstellung arbeite und sich für Kultur und interessiere. Außerdem gab sie mir Recht, sich einen ernsthaften, ebenfalls kulturinteressierten Mann an ihrer Seite zu wünschen, mit dem man tiefgründige Gespräche führen kann.

Ihr gelang es noch einen kleinen Tick besser, mich mithilfe ihrer Intuition charakterlich zu erfassen. Alle anderen lagen bei ihrem Gegenüber auch meist erstaunlich richtig, nur bei der Analyse der Kindheit haperte es hin und wieder. Verständlich! Um darüber Mutmaßungen anzustellen, sollte man einen Menschen schon ein bisschen kennen.

Was lernen wir also aus dieser Übung vom Single-Stammtisch? Es lohnt sich, die innere Stimme zu trainieren und dann bei der Partnerwahl auf sie zu hören! Wenn ich auf meine bisherigen Beziehungen zurückschaue, erwiesen sich meine Vorahnungen immer als richtig. Den einen hielt ich für bedürftig, den anderen für einen Frauenheld. Warum ich im Handeln nicht so klug war wie meine Intuition bei der Betrachtung der Herren, könnte mir heute einerseits ein Rätsel sein, andererseits weiß ich, dass mich Problemfälle als Inspirationsquellen für künstlerische Werke immer magisch anziehen. ;-)

Bei einem ersten Date sieht man sich im Idealfall tief in die Augen, denn die Augen sind der Schlüssel zur Seele. Sofern man dafür noch nicht genügend Vertrautheit spürt, beobachtet man am besten erst einmal die Körpersprache. Sie sagt häufig viel mehr über einen Menschen aus als das gesprochene Wort. Je öfter man sich auf ein Date einlässt, desto mehr Gelegenheiten bekommt man, die innere Stimme zu schulen. Eines sollte man bei diesen Begegnungen auf jeden Fall vermeiden: krampfhaftes Suchen. Die Intuition spricht bei der Partnerwahl nur weise Worte, wenn man sich entspannt.

Sonntag, 22. März 2015

Ein Single-Stammtisch mit Gruppen-Coaching

Foto: Rainer Sturm / www.pixelio.de
Viele Singles können von dieser Problematik mit Sicherheit ein Lied singen: Man hetzt von einem Single-Treffen zum nächsten, tummelt sich in den diversen Single-Gruppen bei Facebook und investiert vielleicht noch den einen oder anderen Euro in Online-Dating und Kontaktanzeigen. Manchmal hat man dann ein Date, bei dem meist kein Funke überspringt. Wenn doch, wartet an der nächsten Ecke schon eine herbe Enttäuschung, weil das altbekannte Beuteschema wieder knallhart zuschlägt - unbewusst natürlich. Am Ende der Liaison fragt man sich voller Selbstzweifel: Warum passiert mir immer wieder das gleiche?

An dem Punkt war ich selbst vor einer Weile angelangt und plötzlich flatterte mir bei Xing eine Einladung ins Haus: zu einem Vortrag der NLP-Trainerin Doris Purol-Mair mit dem Thema "Warum passiert mir immer das gleiche?". Das passierte im September 2014. Ich war gerade frisch aus dem Urlaub zurück gekommen, mein Kopf fühlte sich frei für neue Impulse. Ich gierte quasi nach einer Antwort, denn nach zwei richtig bösen Beziehungspleiten hing die Frage wie ein Damokles-Schwert über mir. Warum ziehe ich immer wieder psychisch gestörte, wesentlich ältere Männer mit Bindungsängsten an? Mit der Einsicht, selber ein bisschen "plemplem" zu sein, ging ich zu dem Vortrag - bereits in der Gewissheit, dass es zwischen den psychisch gestörten, wesentlich älteren Männern mit Bindungsangst und mir einen gemeinsamen Nenner geben musste ...

Während des Vortrags atmete ich auf einmal schwer und fühlte mich den Tränen nah. Die ausgebildete Psychotherapeutin Purol-Mair beschrieb anhand sehr anschaulicher, teils persönlicher Beispiele, wie der Mensch im Laufe seines Lebens Wut, Trauer und Schuldgefühle ansammelt und schließlich effektive Abwehrmechanismen gegen diesen Wust an Gefühlen aufbaut. Im Unbewussten leben die negativen Emotionen weiter und möchten nach außen vordringen. Wenn da bloß nicht dieser gut gepflegte Schutzwall wäre! Fazit: Der Mensch sollte seine Gefühlsaltlasten ganz genau kennen, rauslassen, annehmen und sich mit der "Quelle des Übels" versöhnen - sei es die Mutter, der Vater oder ein früherer Partner.

Nach dem gleichen Prinzip arbeitet Doris Purol-Mair bei ihrem Single-Stammtisch "Endlich zu zweit", der einmal im Monat bei Meeet in Berlin-Wilmersdorf stattfindet. Dort treffen sich Singles, die lösungsorientiert ihren eigenen inneren Schweinehund bei der Partnersuche überwinden wollen. Wer sich beispielsweise schwer damit tut, in einer Partnerschaft Nähe zuzulassen, der gewinnt im Laufe des Gruppen-Coachings einen klaren Blick auf mögliche Ursachen. Außerdem kann man sich locker mit den anderen Teilnehmern über persönliche Erfahrungen austauschen. Wenn man Glück hat, sitzt der potentielle neue Partner sogar am gleichen Tisch.

Nächster Single-Stammtisch:

26. März 2015, 19 Uhr

Veranstaltungsort:

Meeet - Inspirierende Räume für Coaching, Beratung und Training
Konstanzer Str. 15a
10707 Berlin

Kosten pro Teilnehmer:

25 Euro

Sonntag, 8. März 2015

Selbst ist die Frau - nicht nur zum Frauentag

Alles Gute zum Frauentag! Jetzt, wie ich diese Worte an Euch schreibe, liegen schon wieder mehrere Stunden harter Arbeit hinter mir. Wenn ich den blauen Himmel und den Sonnenschein betrachte, wird mir ein bisschen wehmütig zumute. Ich möchte viel lieber draußen in der Natur flanieren oder mit Freunden im Café sitzen. Stattdessen habe ich wieder Männern Anweisungen gegeben, mein in der Entwicklung befindliches Dating-Portal Kreativsingles.de zu optimieren. Die Zeit bis zum Launch am 15. April rinnt mir nämlich wie Sand durch die Finger!

Ihr fragt Euch vielleicht gerade: Warum macht die das eigentlich? Ganz einfach: Weil es mir stinkt, für den Rest meines Lebens monotone Hamsterrad-Tätigkeiten zu verrichten und am Ende des Tages das Gefühl zu haben, nur eine Nummer zu sein. Nach 40 Stunden verschwendeter Lebenszeit pro Woche und Arbeitsabläufen, die jegliche Kreativität töten, kann ich nur noch laut schreien: Es reicht! Ich hatte schon lange innerlich geschrien und vergeblich versucht, einen interessanteren Job zu finden. Währenddessen absolvierte ich ein Job-Coaching und beobachtete, wie Kollegen ohne berufliche Alternative kündigten und lieber ALG 1 bezogen, als sich weiter in die Tretmühle einspannen zu lassen.

Irgendwann kam ich zu dem Schluss: Ich fühle mich beim Rackern um mein täglich Brot benutzt und da muss es doch noch mehr geben im Leben! Also sammelte ich Geschäftsideen und traf im Sommer 2014 die Entscheidung, eine neue Singlebörse für Kreative, Künstler und Kunstinteressierte aufzubauen. Übrigens wird sich das Angebot von Kreativsingles.de auch an Hochsensible und Unternehmer mit ausgeklügelten Geschäftsideen richten - Menschen, denen es Spaß macht, sich selbst zu verwirklichen und die zwischen alledem noch ein passendes Gegenstück suchen.

Selbstverwirklichung und Streben nach finanzieller Freiheit sind die treibenden Kräfte in meinem Leben. Als Kleinkind wurde ich wohl zu häufig mit dem Begriff "Saftladen" konfrontiert. Während meine Mutter arbeiten ging, kümmerten sich meine Großeltern um mich. Am späten Nachmittag saß die Frau Mama dann immer mit Oma und Opa bei Kaffee und Gebäck zusammen und beschwerte sich über ihre dominante Chefin oder die nervigen Kollegen. Dazwischen fiel ständig das Wort Saftladen, Saftladen, Saftladen ... Jetzt verdiene ich selber in einem Saftladen meinen Lebensunterhalt: Man stelle sich ein lautes Großraumbüro und Kopfschmerzen erregende Gerüche vor, Privatsphäre gleich null. Um den Kampf um mein monatliches Einkommen leichter zu ertragen, beballere ich meine Ohren täglich stundenlang mit meiner Lieblingsmusik.

Bis sich all das ändert (das Powerziel meines derzeitigen Lebens), übe ich mich in Dankbarkeit um meine Arbeitsstelle und erledige den Job weiterhin so gewissenhaft wie es meinem menschlich durchaus netten Chef gefällt. Damit sich meine Situation so schnell wie möglich ändert, suche ich nun Investoren, die mich beim Aufbau meiner Selbständigkeit unterstützen. Je besser das Marketing, desto wahrscheinlicher der Erfolg und gute PR kostet Geld ...

Um zum Schluss noch einmal den Bogen zum Frauentag zu schlagen: Ich gehe immer öfter zu Netzwerktreffen für Unternehmerinnen und zu Vorträgen in die Gründerinnenzentrale hier in Berlin. Dort erlebe ich jedes Mal tolle, engagierte Frauen, denen es ähnlich geht wie mir. Sie wollen einfach mehr vom Leben als Abhängigkeit vom Ehemann oder einen Beruf im Angestelltenverhältnis, wo Frauen laut Datenreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mindestens 20 Prozent weniger Geld verdienen als Männer. Diese Tatsache macht mich wütend! Ich nutze meine Wut als treibende Kraft.

Foto: Goth United