Freitag, 24. Oktober 2014

Liebe Dich selbst und Du wirst geliebt

Neulich beim Ausmisten meiner Wohnung ist mir ein Beziehungsratgeber mit dem Titel “Beziehungsglück – Wie 'Liebe dich selbst' im Alltag funktioniert" in die Hände gefallen. Ich hatte das Buch Ende 2010 in einem Bahnhofskiosk gekauft und seitdem nie wieder angerührt. Das dokumentierte der beigefügte Kassenzettel … Zu dem Zeitpunkt führte ich gerade eine Beziehung, die heute als Freundschaft besser funktioniert, als es jemals auf Paarebene möglich gewesen wäre. Ob mich die Beziehungsprobleme damals zum Kauf motiviert hatten? Eigentlich eine überflüssige Frage, denn der Inhalt trifft es heute noch genauso auf den Punkt wie vor vier Jahren: Die Autoren, das Ehepaar Eva-Maria und Wolfram Zurhorst, propagieren eine einfach klingende Formal als Schlüssel zum Beziehungsglück: Selbstliebe.

Nur wer sich selbst zu 100 Prozent annimmt, der kann auch andere lieben. Die Zurhorsts bieten Coaching für Paare und raten, zunächst einmal sich selbst zu erforschen, bevor man eine Ergänzung im anderen sucht. Laut Buch kennen Menschen nämlich nur vier Prozent ihrer Persönlichkeit, die restlichen 96 Prozent liegen im Unbewussten verschüttet. Sobald man im Zuge dieser Reise ins eigene Ich in der Lage ist, eine glückliche Beziehung mit sich selbst einzugehen, soll es angeblich egal sein, wen man heiratet.

Nun ja, ich sehe das ein wenig anders: Wenn die Interessen, das Bildungsniveau und die allgemeine Grundeinstellung zwischen zwei Individuen dramatisch auseinander klaffen, werden sie kaum einen gemeinsamen Nenner finden. Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind, ziehen allerdings automatisch Persönlichkeiten mit ähnlichen Schwingungen an – das Gesetz der Resonanz. Sollte dieses Theorie stimmen, muss ich den Zurhorsts Recht geben. Es ist zweitrangig, mit welchem Mann oder welcher Frau man eine Beziehung aufbaut unter der Prämisse, dass man a) sich selbst liebt und akzeptiert und man b) nur noch potentielle Partner mit der gleichen Resonanz anzieht. So sei jedem mit sich selbst Hadernden geraten, einfach mal aufzuhören, über zu kurze Beine, kleine Brüste oder den Bierbauch zu meckern und sich stattdessen so zu behandeln, wie man von anderen behandelt werden möchte.

Weitere Informationen über Eva-Maria und Wolfram Zurhorst unter:

http://www.zurhorstundzurhorst.com


Montag, 20. Oktober 2014

Die Volkskrankheit Beziehungsangst

tokamuwi / www.pixelio.de
Beziehungsangst kommt mir vor wie eine Volkskrankheit. Ständig begegnen mir im Alltag Menschen, die Panik vor zu viel Nähe haben. Ein besonders drastisches Beispiel wäre ein rücklichtsloser Frauenheld, der gerne den King im Bett spielt und filmreife Tragödien inszeniert, wenn eine Gespielin plötzlich mehr von ihm will. Bei weniger pathologischen Fällen kann es sein, dass Zärtlichkeiten zwar im Augenblick der Zweisamkeit Spaß machen, aber sofort ein Gefühl der Erleichterung eintritt, wenn man wieder seiner eigenen Wege geht. Möglicherweise knüppelt man dann die Verliebtheit nieder und hält die Kommunikation mit dem potenziellen Partner auf Sparflamme. Wirklich glückliche Singles und Paare ohne diese Art von Angst kenne ich wenige und die Glückspilze sind auch durch die Bank weg homosexuell. Ein Beweis, dass Männer und Frauen auf Paarebene nicht zusammen passen? Ich lasse die Frage einfach mal im Raum stehen.

Wer es wagt, einem Beziehungsängstlichen wegen dieser Problematik einen Vorwurf zu machen, der sollte zuerst vor seiner eigenen Haustür kehren. Das Leben ist eine Ansammlung von Erfahrungen, die man seit der Geburt mit sich rumschleppt. War bereits die Beziehung der Eltern ein Negativbeispiel der übelsten Sorte, tut man im Erwachsenenalter vermutlich alles, um ein ähnliches Fahrwasser zu meiden. Obwohl man sich als soziales Säugetier nach Nähe und Wärme sehnt, sucht man wohl eher nach einer Kompromisslösung wie Fernbeziehung oder Freundschaft plus X. Jemand, der sich gar nicht mehr einlassen möchte, besucht vielleicht unter falschem Namen einen Swingerclub, vergnügt sich und geht allein wieder nach Hause. Nur mal so als Beispiel! Das Außmaß der Bindungsängste hängt vom Ausmaß der erlittenen Verletzungen ab. Nicht immer muss die berühmt berüchtigte Prägung durchs Elternhaus dafür ausschlaggebend sein. Auch Traumata aus früheren Beziehungen können eine fette emotionale Mauer errichten.

Wie überwindet man solch eine Mauer? Lässt sie sich überhaupt einreißen? Diverse Stellen im Internet wie das Portal www.beziehungsangst-ueberwinden.de raten zu psychotherapeutischen Maßnahmen. Ich sage dazu: Bevor man sich auf die Couch legt, sollte man erst einmal im stillen Kämmerlein die eigenen Muster analysieren. Am besten geht man in einem Moment der Muße in sich und macht sich auf einem Blatt Papier Notizen. Diese Muster lösen meist Wiederholungen aus, man denke an die ständig gleichen Fehler bei der Partnerwahl. Sobald man das persönliche Schema F erkannt hat, kann man es erfolgreich durchbrechen – entweder allein oder in einer Therapie. Vorraussetzung ist natürlich, dass man die Beziehungsängste wirklich aus tiefstem Herzen überwinden will.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Dating-Kompromisse? Was nicht passt, passt nicht

Heute habe ich das Bedürfnis, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Ich hatte nämlich gestern Abend ein Date. Nach unserer ersten Begegnung bei einer Geburtstagsfeier vor knapp drei Wochen war es unser drittes Treffen. Beim zweiten waren wir uns ein bisschen näher gekommen - eng zusammen sitzen, Händchen halten und zum Abschied ein schüchternes Küsschen. Mal ganz abgesehen von dem GDL-streikbedingten Verkehrschaos in Berlin, marschierte ich also locker beschwingt zu unserer Verabredung. Wir aßen leckere indische Gerichte, unterhielten uns angeregt und spazierten zu den Berliner Sehenswürdigkeiten, die im Rahmen des Festivals of Lights kunstvoll illuminiert waren. Erneut tauschten wir Zärtlichkeiten aus, doch ich spürte recht schnell, dass dabei keine Gefühle für den Mann in mir entflammten. Lediglich der Wunsch, dem Lichterspektakel Romantik überzustülpen. Während wir uns im Lustgarten im Arm hielten, wurden zwar Schmetterlinge auf den Dom projiziert - ebenso das Wort "Liebe" in unterschiedlichen Sprachen, aber in meinem Magen machte sich nur das üppige Essen breit. Nach wie vor fand ich den Herrn an meiner Seite sympathisch, trotzdem wird sich mein Beziehungsstatus "Single" seinetwegen nicht ändern. Ich konnte ihn weder mit Inbrunst küssen noch den Wunsch äußern, ihn unbedingt am Wochenende wiedersehen zu wollen.

Was nicht passt, das passt nicht - aus welchen Gründen auch immer. Wenn man nämlich bereits beim Dating Kompromisse eingeht, dann endet die Partnersuche unwillkürlich beim falschen Partner. Es ist auch völlig egal, ob man sich bei einer privaten Feierlichkeit, beim Online-Dating oder bei der Arbeit kennenlernt. Hauptsache, die Chemie stimmt. Sobald der erste Funke sexueller Anziehung übergesprungen ist, man sich gegenseitig anziehend und spannend findet, sollte für jeden psychisch halbwegs gesunden Menschen der Weg frei sein, den potentiellen Partner weiter zu erkunden. Ich für meinen Teil ging ziemlich frustriert nach Hause. Nichtsdestotrotz habe ich das Festival of Lights genossen. Falls Ihr gerade in Berlin verweilt, empfehle ich Euch, es auch bis zum 19. Oktober zu besuchen, am besten verliebt oder mit guten Freunden im Schlepptau.

Foto: Kreativsingles.de

Dienstag, 14. Oktober 2014

Das inszenierte Date: Singles kennenlernen ohne Zwang

In freier Wildbahn gibt es zig Gelegenheiten, ganz zufällig mit anderen Singles in Kontakt zu treten und sich mit etwas Glück auch glücklich zu verlieben. Man denke an Geburtstagspartys, Galeriebesuche, Urlaubsreisen oder Smalltalk in der U-Bahn. Wenn solche Momente Mangelware sind und man sich trotzdem nach Nähe sehnt, gerät man schnell in Versuchung, dem Glück auf die Sprünge zu helfen und meldet sich bei einer Online-Singlebörse an oder besucht ein Speeddating-Event.

Schwuppdiwupp schwimmt man in einem Teich voller leckerer Fische, denn beim inszenierten Dating suchen alle das gleiche: einen Partner fürs Leben oder andere Formen der Beziehung, die zwei Menschen miteinander führen können. Wie bei jeder Inszenierung läuft man nun Gefahr, dass Nervosität aufkeimt und die Lockerheit verloren geht. Man entwickelt einen Tunnelblick und nimmt die feste Erwartungshaltung ein, unbedingt fündig werden zu müssen. Hat der Zwang erst einmal die Oberhand gewonnen, ist man kaum noch in der Lage, frei und offen miteinander zu kommunizieren. 

Ein Beispiel: Neulich habe ich in Berlin eine Singleparty veranstaltet. Obwohl rund 50 paarungswillige Frauen und Männer in die Charlottenburger Kunst- und Kultur-Location ART Stalker geströmt waren, fiel es den Gästen offensichtlich schwer, andere Singles anzusprechen. Ich beobachtete Männer, die sich verkrampft an ihren Drink klammerten, anstatt die Damen zum Tanzen aufzufordern. Oder Frauen, deren Unmut so fett im Gesicht geschrieben stand, dass anderen Anwesenden angst und bange werden konnte. An dieser Stelle muss ich mir selbst einen Fehler eingestehen: Wenn es bei meiner Singleparty ein Programm gegeben hätte wie zum Beispiel eine Tanz-Animation oder Live-Musik, wären die Damen und Herren vielleicht aus ihrem Schneckenhaus herausgekrochen.

Glücklicherweise lernt man aus Fehlern und so werde ich unter dem Dach von Kreativsingles.de nur noch Singletreffen mit besonderen Highlights organisieren. Für November sind beispielsweise ein Theaterbesuch mit anschließendem Beisammensein bei Jazz-Gesang oder kulinarisches Speeddating mit Thai-Tapas-Verkostung geplant (siehe www.kreativsingles.de/events). Was das Speeddating betrifft, mag es sein, dass sich der eine oder andere Teilnehmer in den siebenminütigen Gesprächen wie beim Job-Interview verhält. Spätestens beim Essen sollte das Eis aber brechen. Die Tapas-Kreationen sind nämlich so außergewöhnlich phänomenal, dass sie automatisch natürlichen Gesprächsstoff bieten. Ich als Feinschmeckerin weiß, wovon ich rede, denn ich durfte sie bereits kosten!

Hajo Rebers / www.pixelio.de

Dienstag, 7. Oktober 2014

Flirt-Tipps für schüchterne Männer

Die Männlein gehen jagen, die Weiblein sammeln Beeren. Glücklicherweise sind diese Geschlechterrollen seit der Steinzeit gründlich reformiert worden. Leider, denke ich in bestimmten Situationen! Ja, liebe Männer, Ihr braucht Euch jetzt nicht alle angesprochen zu fühlen, aber viele von Euch scheinen das Jagen im Zuge der weiblichen Emanzipation verlernt zu haben! Anstatt uns Frauen auf einer Party einfach anzusprechen, uns zum Tanzen aufzufordern oder einen Drink zu spendieren, steht Ihr an der Bar, starrt in Eure Gläser und geht am Ende des Abends einsam und frustriert nach Hause. Ich will Euch hiermit keinen Vorwurf machen, ein bisschen kann ich Eure Unsicherheit sogar nachvollziehen. Das männliche Geschlecht muss wirklich in einer schweren Identitätskrise stecken. Der draufgängerische Macho hat an Popularität verloren, der anhängliche Frauenversteher wirkt uncool und die Suche nach einem gesunden Mittelweg endet meist in einer Sackgasse. Ich als Frau wage dennoch zu behaupten: Legt Eure Schüchternheit ab! Werdet im positiven Sinne wieder zu Jägern, denn Frauen wollen erobert werden. Stellt Euch einfach vor, Ihr seht auf einer Party ein attraktives weibliches Wesen, das nur darauf wartet, dass Ihr den ersten Schritt macht. Wie das funktioniert, werde ich Euch jetzt kurz und knackig erklären:

1. Immer locker bleiben

Die gut aussehende Frau ist auch nur ein Mensch mit eigenen Unsicherheiten und Problemen. Vermutlich bist Du zu der Party gegangen, um nette Leute kennenzulernen, was man ebenfalls von der Dame erwarten kann. Da sie Dich (noch) nicht kennt, wird sie Dir neutral begegnen. Also, trink' ein Glas Sekt und verwickele sie in ein lockeres Gespräch.

2. Kommunikation üben

Falls es Dir schwer fällt, Konversation zu führen, musst Du es immer wieder üben. Natürlich läufst Du Gefahr, dass Du die attraktive Dame kalt lässt und sie Dir im schlimmsten Fall eine Abfuhr erteilt. Merke Dir dann: Auch sie ist nicht jedermanns Typ! Sei einfach Du selbst und vermeide Themen wie Ex-Freundinnen, die Tragödien der Welt oder plumpe sexuelle Anmachen. Was Du genau sagst, ist nicht wirklich entscheidend, nur wie Du es sagst. Frauen mögen unverkrampfte, humorvolle Männer, die es schaffen, eine gewisse sexuelle Spannung zu erzeugen.

3. Lachen ...

... baut Blockaden ab und lockert die Atmosphäre auf. Es gibt nichts Schöneres, als miteinander zu lachen! Lache am besten auch hin und wieder über Dich selbst und klemme Dir zotige, vulgäre Witze.

4. Erwartungen ablegen

Wer nichts von seinem Gegenüber erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Entweder bist Du Deiner Gesprächspartnerin sympathisch oder nicht. Trifft die zweite Variante zu, such' Dir eine neue Gesprächspartnerin, mit der es vielleicht besser klappt.

Stephanie Hofschlaeger / www.pixelio.de