Montag, 29. Dezember 2014

Liebeschaos zu Weihnachten

knipseline / www.pixelio.de
Weihnachten ist vorbei. Die einen saßen alleine unter dem Tannenbaum (oder alleine mit einer Familie, der sie nichts zu sagen hatten), die anderen mit ihrem Partner (oder einer Familie, in der Harmonie regiert). Ich bin schon ein Weilchen auf diesem Planeten unterwegs und kenne beide Varianten. Liebeschaos wie aus einem Roman mischt sich eher selten unter die Weihnachtsgeschenke. Wenn doch, dann kommt alles ganz dick und vor allen Dingen unerwartet.

Man stelle sich einen Clubbesuch mit Freunden vor. Kurz vor Weihnachten einfach mal ausgelassen abtanzen, bevor man der Großstadt für ein paar Tage den Rücken kehrt. Man hat keine Erwartungen an den Abend, außer sich zu bewegen und dabei Spaß zu haben. Plötzlich treffen sich auf der Tanzfläche zwei Augenpaare, zuerst schüchtern und unsicher, weil man nicht weiß, was gerade in dem anderen vorgeht. Irgendwann entpuppt sich das menschliche Balz-Gehabe als Erfolg, man tanzt zusammen und ach, ein Wunder geschieht: Man lächelt sich an, schaut sich tief in die Augen und fängt an sich zu küssen. Der Beginn einer Romanze mit Nebenwirkung Glück, könnte man meinen. Die Sache hat nur einen Haken: Der sympathische Herr, mit dem man so innig getanzt hat, ist nur auf Urlaub in der Stadt und wohnt sonst eigentlich in Weißrussland. Was tut Frau? Als die Freunde um halb fünf in der Frühe nach Hause gehen wollen, schließt man sich besser an, ohne Handynummern preisgegeben zu haben. Weitere Kontaktaufnahmen könnten nämlich schmerzvoll enden. Wenn man eine oder zwei Nächte über die Sache geschlafen hat, wird sich auch die Enttäuschung legen, denkt man.

Genauso ist es: Man fährt zur Familie und bekommt einen Weihnachtsanruf vom Ex-Freund, der sich emotional nicht lösen kann. Am liebsten würde er neu beginnen, zusammen ziehen und die Hochzeitsglocken läuten lassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach durchlebt er wieder eine seiner manischen Phasen. Schlägt am nächsten oder übernächsten Tag die Depression zu, hasst er sich selbst und den Rest der Welt (einschließlich seiner Herzdame, die ihn längst aus ihrem Leben ausgeklammert hat). Es gab da nämlich nach der Trennung diesen mit sich unzufriedenen Künstlertypen. Auch er meldet sich zu Weihnachten. Er wünscht per WhatsApp leckere Weihnachten und verkündet im Messenger sein Weihnachtsmenü sowie die Lust, sich anschließend alte Filme anzusehen … Währenddessen lese ich einen Beziehungsratgeber, mit dem ein Familienmitglied versucht, meinem Liebesglück auf die Sprünge zu helfen.

Nach üppigem Weihnachtsessen, selbst gebackenen Plätzchen von Muttern und Faulenzen auf dem Sofa ist man nach Weihnachten in bester Stimmung, wieder das Tanzbein zu schwingen. Im gleichen Club wie eine Woche zuvor. Man beobachtet das Treiben auf der Tanzfläche und entdeckt niemanden, der ins persönliche Beuteschema passt. Eigentlich möchte man nicht allzu lange bleiben, nur tanzen, bis man müde genug ist, um wie ein schlaffer Sack ins Bett zu fallen. Der Zufall (oder das Schicksal?) will es aber anders. Wenig später spielt sich alles so ab wie vor 168 Stunden – mit dem Unterschied, dass man sich diesmal etwas intensiver küsst und Nummern austauscht. Der Urlauber aus dem fernen Minsk behauptet, seine Tanzpartnerin eine Woche lang sehnsüchtig in anderen Berliner Clubs gesucht zu haben. Am nächsten Tag treffen sie sich in etwas privaterem Ambiente … Und das Ende vom Lied? Da der Abschied eine feste Tatsache ist, wird man sich damit arrangieren müssen und wieder zu “business as usual” übergehen. Man kann es sich auch ersparen, Amors Schusskünste zu hinterfragen. Er trifft sowieso meist die Falschen, weil es mit dem Zielen noch hapert. Auf jeden Fall hinterlässt solch ein Liebeschaos zu Weihnachten schöne Erinnerungen – kurz, schön und ohne Gefahr, im Alltag zu verkümmern.

Montag, 22. Dezember 2014

Wahre Liebe finden: ein Liebesbrief an sich selbst

Vor kurzem habe ich den Ratgeber "Der 6 Minuten Coach - Finde die wahre Liebe!" von Pierre Frankh gelesen. Wie auch das Ehepaar Eva-Maria und Wolfram Zurhorst (siehe Blog Artikel "Liebe Dich selbst und Du wirst geliebt"), setzt Frankh ebenfalls auf Selbstliebe, die auf gar keinen Fall mit Selbstverliebtheit verwechselt werden sollte. Wer die wahre Liebe finden möchte, muss sich seiner positiven Eigenschaften voll bewusst sein. Viel zu häufig werden wir Menschen im Elternhaus zum negativen Denken erzogen und kritisieren uns lieber für jede Kleinigkeit, anstatt uns im Alltag zur Abwechslung lobend auf die Schulter zu klopfen.

Eine Übung in dem Buch beinhaltet folgende Frage: "Warum sollte man sich in dich verlieben?" Die Anforderung klingt ziemlich simpel: "Finde zehn Gründe, warum man sich in dich verlieben sollte." Diese Aufgabe fiel mir noch relativ leicht. Ich kann zum Beispiel hervorragend kochen und backen, halte mich für eine gute Zuhörerin und habe einen ausgeprägten Sinn für Humor. Allesamt Eigenschaften, die auf viele Menschen zutreffen ...

Einige Seiten weiter stellt Frankh jedoch eine Aufgabe, zu der ich mich noch nicht überwinden kann: ein Liebesbrief an mich selbst. O-Ton: "Verliebe dich in dich. Sage dir, was so wundervoll an dir ist. Und warum du dich glücklich schätzt, in deiner eigenen Nähe zu sein." Ganz kurz blitzte in meinem Kopf die Idee auf, den Brief aus der Sicht eines fiktiven Liebhabers zu schreiben. Was ich an mir mag, weiß ich schließlich seit vielen Stunden der Selbst-Reflexion. Ich habe auch seit kurzem eine Ahnung, warum ich mich bei dieser Aufgabe so gehemmt anstelle: Früher als Kind hatte ich weniger Probleme mit Liebesbriefen an mich selbst. Um mein frisch gelerntes Englisch zu praktizieren, verfasste ich einmal einen schmachtenden Brief, der am Ende meiner Mutter in die Finger geriet und ich mir die gereizt klingende Frage anhören musste: "Was soll das denn?"

Ich bin genauso wenig wie sie dazu erzogen worden, mich selbst zu mögen, geschweige denn, mich wohlwollend vor den Spiegel zu stellen, mich mit liebevollen Augen zu betrachten und mir selbst Sympathie entgegen zu bringen. Auch das ist eine Übung von Frankh ... Wenn Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten das kindliche Hirn mit Viren programmiert haben, dauert das Löschen und Umschreibenden der alten Programme unter Umständen nicht nur Jahre, sondern auch tägliche Arbeit mit sich selbst. Aus diesem Grund schlage ich vor, mit den Aufgaben aus dem Buch langsam zu beginnen. Zuallererst ist es sinnvoll, die eigenen Qualitäten auszuloten und anerzogene, negative Denkmuster ins Positive zu transformieren. Wenn man dann noch die Notwendigkeit sieht, kann man als i-Tüpfelchen einen Liebesbrief an sich selbst schreiben.

Freitag, 19. Dezember 2014

Weihnachten mit veganem Apfel-Mango-Vanille-Kuchen

Wir nähern uns mit strammen Schritten dem "Fest der Liebe". Ich habe mir zu Weihnachten einen sehr leckeren Kuchen für Euch ausgedacht - er ist wie all meine Kuchen-Kreationen vegan und kinderleicht zuzubereiten. Gestern Abend bei einer Feier ging mein Apfel-Mango-Vanille-Kuchen übrigens weg wie warme Semmeln! Wollt Ihr Eure Lieben auch einmal richtig süß verwöhnen? Dann passt jetzt auf, und nehmt für den Teig:

- ca. 200 Gramm Soja-Margarine
- 100 Gramm Zucker
- ein Päckchen Vanillezucker
- 3 Esslöffel Apfel-Mangomark (von dm)
- 1 Esslöffel Krokant
- 200 Gramm Mehl
- 1 Päckchen Backpulver

Man bringe zuerst die Margarine in der Mikrowelle zum Schmelzen und verrühre alle hier genannten Zutaten in einer Schüssel. Der Teig muss in einer Springform bei 200 Grad Celsius ungefähr 20 Minuten auf mittlerer Schiene backen.

Sobald der Kuchen abgekühlt ist, koche man mit einem halben Liter Sojamilch und drei Esslöffeln Zucker den Inhalt einer Packung Vanillepudding auf und verteile diesen sofort auf dem Kuchen. Als krönender Abschluss folgt eine Schicht Apfel-Mangomark mit Mokkabohnen als Deko.

Viel Spaß beim Backen und guten Appetit!

Foto: Senger

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Foto-Ausstellung: Berliner Künstler in Portraits von Günther Schaefer

Foto: Günther Schaefer
Es ist ja inzwischen weltweit in aller Munde, dass Berlin sowohl die Hauptstadt von Deutschland als auch die Hochburg der Kreativität ist. Zahlreiche Hollywood-Stars geben sich hier nicht nur zur Berlinale die Klinke in die Hand und jeder deutsche Promi, der etwas auf sich hält, hat mindestens einen Koffer in Berlin. Um die wirklich progressiven Künstler jenseits von Boulevard und Mainstream kennenzulernen, muss man einen Blick unter die Oberfläche wagen, d.h. den sogenannten "Underground" ergründen.

Der renommierte Fotograf und Maler Günther Schaefer, der sich vor allem als Mitbegründer der East Side Gallery und mit dem dortigen Gemälde "Vaterland" einen Namen gemacht hat, zeigt in seiner Foto-Ausstellung OSTKREUZ CROSSROADS expressive Motive von Berliner Kreativen. An den Wänden der weitläufigen, sich über mehrere Räume erstreckenden Fotogalerie Friedrichshain sieht man noch bis zum 9. Januar 2015 Bilder von Musikern, Performance-Künstlern, Tänzern, Literaten, Filmschaffenden und anderen Allround-Talenten, deren künstlerisches Wirken vorwiegend in den Bezirken Kreuzberg und Friedrichshain angesiedelt ist. Schaefer kennt all diese Künstler aus seinem persönlichen Umfeld und sagt: "Warum sollte ich die großen Stars fotografieren, die sowieso ständig im Blitzlicht-Gewitter stehen? Alle Modelle meiner Ausstellung haben das gleiche Potential, das einen Star ausmacht."

Dem 60-Jährigen ist es wichtig, immer wieder neue Facetten in "seinen" Künstlern zum Vorschein zu bringen und sie trotzdem in ihrer Individualität abzulichten. Das Resultat ist eine Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren, die von romantisch bis sexuell provozierend dargestellt werden. Man denke beispielsweise an die Tänzerin Pascale Pée, die wie eine Elfe im Wald Ballett-Figuren vorführt oder an die herausgestreckte Zunge des Performance-Künstlers Frederic Krauke.

Am 18. Dezember öffnet die Foto-Ausstellung mit dem Untertitel "People Of(f) FhainXberg, The Districts of Tomorrow" für ein besonderes Event ihre Pforten: Auf der Geburtstagsfeier der Kuratorin Christine Balbach steht eine literarische Lesung mit Katharina E. Schumann, Anna Kittel und Laura Stresing auf dem Programm. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Sängerin und Songwriterin Anna Aliena: Zum allerersten Mal singt sie ihren neuesten Song "Die Muse" vor Publikum und Pascale Pée wird zur Hälfte der Titel tanzen. Wer mag, kann anschließend bis in die frühen Morgenstunden in der Fotogalerie feiern. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:

Fotogalerie Friedrichshain
Helsingforser Platz 1
10243 Berlin


Montag, 8. Dezember 2014

HUMAN RISING: ein Rückblick auf die Zukunftsparty mit Veit Lindau

Unter dem Motto "Wir sind die Kapitäne des Raumschiffes Erde" lud der bekannte Coach und Buchautor Veit Lindau ("Seelengevögelt") am 6. Dezember ein zur Zukunftsparty HUMAN RISING im Berliner Club Kosmos. Es war ein Event für Menschen, die nach positiven Veränderungen streben und mehr wollen als ein Schmalspur-Leben im Hamsterrad, sprich, eine Party für Leute wie mich. Das wirklich Beste an der Veranstaltung war Lindaus Begrüßungsrede vor dem eher einschläfernden DJ-Set, das zum Tanzen und Feiern der eigenen Persönlichkeit mit ihren Wünschen und Visionen animieren sollte. Er gab seinen Gästen den Ansporn, still in sich zu gehen und mit allen Mitteln der Vorstellungskraft zu visualisieren, wo man im Jahr 2020 stehen möchte. Im Vorfeld von HUMAN RISING hatte jeder Teilnehmer eine E-Mail mit der Aufforderung empfangen, sich wie sein zukünftiges Ich zu kleiden. Nach einigen Momenten des Nachdenkens kam ich zu dem Schluss, dass Maskerade bei diesem Spiel deutlich fehl am Platz wäre. Selbst wenn ich eine Kunstfigur mit verrückten Kostümen erschaffen würde, bliebe ich unter jeder Maske immer ich selbst. Mein heutiges Ich unterscheidet sich nämlich nicht von der glücklich verheirateten, (finanziell) erfolgreichen Self-Made-Woman aus dem Jahr 2020. Ich kleide mich bereits wie die elegante Chefin ihres eigenen Unternehmens, auch wenn ich jetzt (noch) in der Tretmühle eines anderen schufte ...

Nun gut, zurück zur Zukunftsparty: Mit einem Kopf voller Visionen stürzte ich mich ins Getümmel und ließ mich als eingefleischte Rampensau bei einem Gratis-Fotoshooting ablichten (Bilder folgen!) - vor dem Slogan "Für Menschen, die alles wollen". Die Worte erinnerten mich alten Queen-Fan an den Song "I Want It All", der meine persönliche Hymne sein könnte. Ich will aber gar nicht alles, sondern nur das Beste, zumindest genau das, was ich für mich persönlich als "das Beste" empfinde. So schlage ich den Bogen zu Lindaus Vision vom Ich aus dem Jahr 2020: Werdet Euch klar über Eure Ziele! Nehmt Euch die Zeit, einmal in Euch zu gehen, die Augen zu schließen und zu träumen. Sobald sich die Bilder im Kopf geschärft haben, beginnt die eigentliche Arbeit. Dann solltet Ihr akribisch planen, welche Schritte zum Erreichen der Ziele notwendig sind. Wichtig: Träumt weiter und tut Euch öfters mal was Gutes. Ein Beispiel: Letzten Freitag habe ich mir eine Flasche Champagner gegönnt. Die werde ich nach dem Startschuss von Kreativsingles.de öffnen - also voraussichtlich im Januar 2015 ...

Foto: Veit Lindau

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kreative Weihnachtsplätzchen: vegane Eulen-Cookies


Foto: Baking the law's Blog
Gestern bemerkte ich bei Google+ einen netten Kommentar zu meinen Tipps gegen Single-Frust in der Adventszeit. Da hieß es, man könnte auch erstens Plätzchen backen und zweitens Plätzchen essen. Ja, da stimme zu: Je mehr Frust sich in mir ansammelt, desto eher vergreife ich mich an süßen Sachen. Am besten versucht man, den Frust-Pegel so niedrig wie möglich zu halten, zum Beispiel beim Backen von Weihnachtsplätzchen. Ein besonders kreatives Rezept ist mir im Baking the law's Blog über den Weg gelaufen. Links auf dem Bild seht ihr die veganen Eulen-Cookies mit Hafer und Orange. Ich erlaube mir jetzt einfach mal, das Rezept mit Euch zu teilen. Die Zutaten sind für rund 18 Kekse mit etwa acht Zentimeter Durchmesser bestimmt. Auf der Liste stehen:

- 180 Gramm kalte Margarine in Stückchen
- 300 Gramm Mehl
- ein Teelöffel Backpulver
- 100 Gramm fein gemahlene Haferflocken
- ein Esslöffel Sojamilch
- Saft einer halben Orange
- Schalenabrieb einer halben, unbehandelten Bio-Orange
- 100 Gramm Zucker
- Vanillezucker oder echte Vanille
- eine Prise Zimt oder Lebkuchengewürz
- eine Prise Salz

Außerdem:

- ganze, ungeschälte Mandeln
- Zartbitter-Schokotröpfchen
- zwei bis drei Esslöffel Sojamilch

Zuerst vermische man alle trockenen Zutaten. Danach knete man die Margarine mit dem Orangensaft und der Sojamilch unter. Der Teig muss mindestens eine Stunde im Kühlschrank kalt gestellt werden. Während Ihr ihn anschließend nochmals knetet, auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollt und mit einem Glas Kreise ausstecht, solltet Ihr den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Bevor die Plätzchen dann auf Backpapier gebacken werden, forme man für jeden Cookie zwei gleich große Kreise als Augen, deren Unterseite man in etwas Sojamilch dippe und auf die Kreise presse. Als Pupillen dienen die Schokotröpfchen, und wie auf dem Foto leicht zu erkennen ist, bilden die ganzen Mandeln die Schnäbel der Eulen. Die Flügel und Füße lassen sich vorsichtig mit einer Kuchengabel in den Teig drücken. Sobald Ihr Euer Werk vollendet habt, müssen die Kekse ungefähr zehn Minuten auf mittlerer Schiene backen. Ich wünsche Euch dabei gutes Gelingen!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Einfache Tipps gegen Single-Frust in der Adventszeit

Wäret Ihr auch dafür, eine Bürgerinitiative zur Abschaffung der Winterzeit zu starten, weil Euch die winterliche Dunkelheit so aufs Gemüt schlägt? Und - was in dieser düsteren Jahreszeit noch viel schlimmer ist: Fühlt Ihr Euch manchmal frustriert, weil Ihr gerade Single seid und ein Mensch für gemütliche Kuschel-Abende im Schein der Adventskerzen fehlt? Ja, die Vorweihnachtszeit macht das Single-Dasein nicht gerade leichter! Trotzdem ist das noch lange kein Grund zum Verzweifeln. Anstatt in Depressionen zu versinken, gibt es immer noch tausend Möglichkeiten, sich das Leben ohne Partner schön zu gestalten. Ich zum Beispiel habe letzten Sonntag meine weiße Kunst-Tanne aufgestellt und mit kitschig bunten LED-Lichtern dekoriert. Wenn ich die Lichterkette zusammen mit meiner roten Lava-Lampe anschalte und ein paar Adventskerzen mit Vanilleduft anzünde, machen meine abendlichen Beschäftigungen in der Wohnung gleich doppelt so viel Spaß. Ich halte es nämlich für extrem wichtig, dass man sich mit Dingen die Zeit vertreibt, die für Spaß und Zufriedenheit sorgen. Die einen von Euch machen vielleicht Musik, während die anderen gerne ein gutes Buch lesen. Was auch immer Euch gefällt, tut es und hört auf, über die Einsamkeit ohne Partner zu jammern! Wenn Ihr gerne ein leckeres Essen kochen würdet und Euch davon abgehalten fühlt, dass keiner mitisst, solltet Ihr es trotzdem tun. Wie lange haltet Ihr es denn aus, auf Euer Lieblingsgericht zu verzichten, bis der oder die Richtige kommt? Bekocht Euch auch mal selbst oder ladet gute Freunde ein. Verzicht verstärkt am Ende nur den Frust!

Außerdem rate ich Euch, möglichst oft unter Leute zu gehen, sofern es Euer Zeitplan zulässt. Falls Ihr in Berlin wohnt, seid Ihr an den Advents-Wochenenden herzlich zu meinen Treffen der Meetup-Gruppe Kreative Singles in Berlin eingeladen. Kommenden Freitag besuchen wir zusammen eine Vernissage und genießen Sonntag das indische Buffet beim All-You-Can-Eat im Restaurant Goa II. Am 3. Advent widmen wir uns dem Bowling und eine Woche später plane ich den Besuch eines Design-Weihnachtsmarkts. Wie Ihr hier seht, bietet das Leben reichlich Potential. wertvolle Dinge zu erleben und andere Menschen kennenzulernen. Packt es also an - egal ob in Berlin oder anderswo.

Uwe Wagschal / www.pixelio.de

Dienstag, 25. November 2014

Homosexualisierte Männerwelt: Schwul ist hip!

Laut Angaben des Statistischen Jahrbuchs 2013 gibt es in Deutschland rund 32.000 eingetragene Lebenspartnerschaften unter Schwulen und Lesben sowie 73.000 gleichgeschlechtliche Paare, die eine gemeinsame Wohnung teilen. Wie auf der Website des Schwulen- und Lesbenverbands betont wird, handelt es sich dabei um Schätzungen anstatt um detaillierte Ergebnisse.

Meinen eigenen Schätzungen zufolge sind gefühlte 80 Prozent aller Männer schwul oder sie fühlen sich verkappt zum eigenen Geschlecht hingezogen. Etwa zwei Drittel meiner männlichen Freunde lieben Männer und das ist “auch gut so”, wie Berlins Noch-Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit vor seinen SPD-Parteigenossen zu sagen pflegte. Etwa 95 Prozent aller Schwulen, die mir in meinem bisherigen Leben begegnet sind, finde ich außerordentlich sympathisch. Ich komme mit ihnen häufig sogar besser aus als mit Frauen, weil ich ganz einfach gerne platonische Freundschaften mit Männern aufbaue. Das war schon im Kindergarten so ...

Da sich die Männerwelt aber anscheinend gerade homosexualisiert, bleibt das partnerschaftliche Leben vieler Frauen gründlich auf der Strecke. Samstag Abend auf einer Party stand ich am DJ-Pult neben dem Mann, in den ich mich im zarten Alter von 18 unsterblich verliebt hatte. Das Geheule war groß, nachdem der eingefleischte Queen-Fan mir offenbart hatte, dass er Freddie Mercury mehr ähnelte, als ich vielleicht geahnt hätte. Dieses Statement war in dem Fall nicht auf seine Musikalität bezogen ... Samstagabend glücklicherweise nicht mehr verliebt, beobachtete ich Seite an Seite mit meinem Jugendfreund zwei Herren mittleren Alters, die sich leidenschaftlich küssten und irgendwann zusammen das Lokal verließen.

Und mein letztes Date erst: Er wollte sich “nur zum Spaß” als Frau verkleiden und dann im Kostüm eine bekannte Berliner Schwulen-Disco unsicher machen. Zwar hatte er schon drei längere Beziehungen mit Frauen auf der Kappe, doch in keine davon konnte er sich wirklich verlieben, geschweige denn in mich. Vermutlich weiß dieser Mann noch nichts von seinem “Glück” oder er verdrängt es nur geschickt. Trotzdem halte ich es für unfair, sich in seiner grenzenlosen Selbstverleugnung über ernsthafte Travestie-Künstler und Transsexuelle lustig zu machen!

Welchen Grund hat er hierzulande denn noch, sich seiner Homosexualität zu schämen? Der Paragraph 175 wurde am 11. Juni 1994 endgültig abgeschafft, seit 2001 dürfen Schwule und Lesben eingetragene Lebenspartnerschaften eingehen. Dank dieser Liberalisierung braucht sich, zumindest in Deutschland, niemand mehr vor sich selbst oder vor anderen zu verstecken. Im Gegenzug scheinen wir Frauen unter der Homosexualisierung der Männerwelt zu leiden. Wir bleiben Single, während sich die Männer lieber untereinander vergnügen. Wohin soll das denn noch führen? Müssen wir uns jetzt sprechende Gummipuppen kaufen? Ich bitte um ehrliche Stellungnahmen zu diesem nicht ganz ernst gemeinten Text! ;-)

S. Hofschlaeger / www.pixelio.de

Montag, 24. November 2014

Trennung: Wann sollte man eine Beziehung beenden?

Beziehungen werden in dieser schnelllebigen Zeit viel zu leicht über Bord geworfen. Die Möglichkeiten, neue potentielle Partner kennenzulernen scheinen unbegrenzt. Zunehmender beruflicher Stress oder der Drang zu persönlicher Selbstverwirklichung resultieren in Zeitmangel und plötzlich leidet das partnerschaftliche Miteinander.

Heute habe ich mir Gedanken gemacht, welche Gründe wirklich für eine Trennung sprechen könnten:

1. Gestörte Kommunikation

In einer Beziehung sollte es möglich sein, über alles miteinander zu reden. Das fängt an bei Belanglosigkeiten wie dem Wetter, betrifft aber auch Hoffnungen, Wünsche und Probleme, die irgendwann im Beziehungsalltag auftreten. Sobald ständiger Streit, Beleidigungen und allgemeine Verstummung einer konstruktiven Kommunikation im Weg stehen, überlegt man besser, ob man bleibt.

2. Zu unterschiedliche Interessen

Er trainiert fünfmal pro Woche für einen Marathon, sie malt lieber Bilder und weder er noch sie hat Interesse an der Leidenschaft des anderen. Die Freizeitaktivitäten zweier Partner brauchen zwar nicht hundertprozentig identisch zu sein, doch wenn sie zu stark auseinander driften, kann Frust aufkommen und man sucht lieber ein Gegenstück, das die eigenen Vorlieben teilt oder zumindest Verständnis dafür aufbringt.

3. Notorische Untreue

Jede Beziehung benötigt Regeln. Es gibt sogar Paare, die sich Fremdgehen erlauben und dann von "offener Beziehung" sprechen. Nicht jeder ist imstande, sich mit diesem Beziehungsmodell anzufreunden und reagiert verletzt, wenn der Partner zu wiederholter Untreue neigt. Ich sage dazu: In einer intakten Beziehung hat man keine Augen für andere. Obwohl man gucken darf, wird zu Hause gegessen.

4. Mangelndes Vertrauen

Notorische Untreue hinter dem Rücken des anderen ist ein Vertrauensbruch der übelsten Sorte. Auch allgemeine Unehrlichkeit und gehäufte Lügen zerstören das Vertrauen für immer. Wer niemals weiß, ob man die Wahrheit aufgetischt bekommt, geht besser zurück ins Single-Dasein.

5. Alkohol und Drogensucht ...
... sind Indizien für gravierende psychische Probleme. Das Zusammenleben mit einem Süchtigen macht hilflos und führt im schlimmsten Fall zur Co-Abhängigkeit. Entweder die unter der Sucht leidende Person sieht ihre Lage ein und absolviert eine erfolgreiche Therapie oder man überlässt sie ihrem Schicksal. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstschutz.

6. Schlechter Sex

Fühlt sich der Sex an wie eingeschlafene Füße, sollte man erst einmal nachdenken, wie sich das Liebesleben wieder aufpeppen lässt. Möchte jedoch einer der beiden Partner auf jeden Fall SM-Fantasien ausleben, während der andere auf Blümchen-Sex besteht, passt man in sexueller Hinsicht nicht zusammen, es sei denn, man findet einen Kompromiss. Sämtliche Kompromisse erhöhen jedoch die Gefahr, dass man bei Punkt 3 angelangt.

Alle sechs Punkte im Gesamtpaket bringen mich zu folgendem Fazit: Ja, eine Trennung ist unausweichlich!

Günther Gumhold / www.pixelio.de

Montag, 17. November 2014

Positives Denken: Schlimmer geht immer

Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen man frustriert auf Dinge blickt, die nicht so toll gelaufen sind, wie man sie sich erträumt hätte. Ihr kennt das Gefühl doch auch, oder? Gleichzeitig lehrt einem das Leben aber, dass es immer schlimmer geht und Lamentieren den Sumpf nur noch tiefer macht. In solch einer Situation fand ich mich letzten Freitag wieder: Ich saß in der U-Bahn und dachte an einen Mann, mit dem ich letztens angebändelt hatte. Im gegenseitigen Einvernehmen waren wir ein paar Stunden zuvor zu dem Schluss gekommen, dass wir nicht zusammen passen. Entäuscht ließ ich all die Beziehungsnieten meines Lebens Revue passieren und hätte am liebsten wie ein kleines Mädchen mit dem Fuß aufgestampft und losgeheult. Warum haben immer die anderen Frauen Glück und wieso ziehe ich keinen Hauptgewinn aus der Lostrommel?

Solch ein Gedanke muss mir durch den Kopf geschossen sein, als mein Blick mein Gegenüber streifte: eine junge Frau, die vor Schmerzen stöhnte. An ihrem Unterschenkel klaffte eine offene Wunde. Ich habe wirklich schon viel gesehen in dieser ach so schillernden Weltstadt Berlin, doch diese Szene hat mich geschockt und mich mit meiner eigenen Hilflosigkeit kontrontiert. Auch die Hände und die rechte Wange der leichenblassen Frau bluteten. Ich sprach sie an und fragte sie, ob ich ihr irgendwie helfen könne. Sie antwortete, dass sie starke Schmerzen hätte. Ich gab ihr den “klugen” Rat, auf der Stelle zum Arzt zu gehen. Für eine Obdachlose ohne Krankenversicherung wäre das unmöglich, meine sie. Ich suchte schnell mein letztes Kleingeld zusammen und drückte es ihr in die Hand. Ein paar Sekunden später musste ich aussteigen und mir war noch viel mehr zum Heulen zumute als vorher. Diesmal nicht wegen meiner glücklosen Männergeschichten, sondern weil ich die Frau ihrem Schicksal überlassen hatte. Das bisschen Geld aus meiner Tasche würde ihre Wunden nicht heilen. Wer weiß, ob sie die Nacht überlebt, schrie mein schlechtes Gewissen! Im Vergleich zu der Verletzten habe ich nämlich keine Probleme. Eigentlich müsste ich froh sein, dass mich mein Bauchgefühl vor dem falschen Mann gewarnt hatte. Stattdessen badete ich im Frust. Ganz schön bescheuert, nicht wahr?

Tanja Ritter / www.pixelio.de

Mittwoch, 12. November 2014

Wenn 's mal nicht passt: Die letzte Aussprache

Wenn Sand im Getriebe ist, knirscht es gewaltig zwischen zwei Menschen, die sich anfangs vielleicht einmal anziehend fanden. Wer früher oder später merkt, dass es doch nicht passt und die Gefühle für eine Beziehung nicht ausreichen, der sollte schnell reinen Tisch machen. Es bringt nichts, dem anderen falsche Hoffnungen vorzugaukeln oder sich damit zu quälen, dass man emotional auf unterschiedlichen Wellenlängen schwebt. Keiner hat das verdient!

Was hilft, sind klare Ansagen wie eine letzte Aussprache. Die sollte auf neutralem Boden, am besten in einer belebten Bar und möglichst weit weg vom nächsten Bett, stattfinden. Ein Ort, wo Privatsphäre fehlt und es leicht fällt, die Coolness zu bewahren. Solch eine Situation erfordert nämlich Sachlichkeit und einen kühlen Kopf. Geschrei und Vorwürfe sind Gift für die Seele und hinterlassen immer negative Gefühle. Ich empfehle, das Gespräch kurz und knapp zu halten. Jeder bekommt Gelegenheit, das zu sagen, was zu sagen ist – idealerweise mit nüchternem Schädel. Ich würde mir zum Beispiel ein Glas Wasser oder einen Saft bestellen. Sobald man alles, was auf der Seele brannte, in Worte gefasst und nebenbei das Getränk konsumiert hat, zahlt man die Rechnung und geht auf getrennten Wegen nach Hause. Allein wie vor dem ersten Kennenlernen.

Wilhelmine Wulff / www.pixelio.de

Montag, 3. November 2014

Apple Crumble für Verliebte

Äpfel haben gerade Saison - genauso wie Kuscheln und Romantik. Ja, die Tage sind trotz des sonnigen Herbst-Wochenendes erschreckend kurz geworden, und was bietet sich da Besseres an, als es sich verliebt auf der Couch bequem zu machen? Wer keine bessere Hälfte hat, der braucht sich trotzdem nicht zu grämen. Ihr könnt Euch natürlich auch selbst verwöhnen, zum Beispiel mit einem leckeren Apple Crumble. Wenn Ihr Euch vor überflüssigen Pfunden fürchtet, ladet ein paar Freunde ein und übt Euch im Backen. Das macht Spaß und fördert die Geselligkeit. Folgendes Apple Crumble-Rezept habe ich heute bei Conni-Club.de entdeckt:

500 Gramm Äpfel
100 Gramm Butter oder Margarine
100 Gramm Zucker
175 Gramm Mehl
Zimt
Zitronensaft zum Beträufeln der Äpfel

Die Zubereitung ist ganz einfach: Man schäle zuerst die Äpfel, schneide sie in Spalten, verteile sie in einer gefetteten Auflaufform und beträufele sie mit Zitronensaft. Daraufhin knete man aus Butter oder Margarine, Zucker, Mehl und beliebig viel Zimt einen Streuselteig, den man über den Äpfeln zerkrümele. Schließlich backe man den Apple Crumble eine halbe Stunde bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen. Er sollte warm serviert werden, entweder mit oder ohne Schlagsahne. Ich wünsche Euch ein gelungenes Backerlebnis und guten Appetit!

W.R. Wagner / www.pixelio.de

Freitag, 24. Oktober 2014

Liebe Dich selbst und Du wirst geliebt

Neulich beim Ausmisten meiner Wohnung ist mir ein Beziehungsratgeber mit dem Titel “Beziehungsglück – Wie 'Liebe dich selbst' im Alltag funktioniert" in die Hände gefallen. Ich hatte das Buch Ende 2010 in einem Bahnhofskiosk gekauft und seitdem nie wieder angerührt. Das dokumentierte der beigefügte Kassenzettel … Zu dem Zeitpunkt führte ich gerade eine Beziehung, die heute als Freundschaft besser funktioniert, als es jemals auf Paarebene möglich gewesen wäre. Ob mich die Beziehungsprobleme damals zum Kauf motiviert hatten? Eigentlich eine überflüssige Frage, denn der Inhalt trifft es heute noch genauso auf den Punkt wie vor vier Jahren: Die Autoren, das Ehepaar Eva-Maria und Wolfram Zurhorst, propagieren eine einfach klingende Formal als Schlüssel zum Beziehungsglück: Selbstliebe.

Nur wer sich selbst zu 100 Prozent annimmt, der kann auch andere lieben. Die Zurhorsts bieten Coaching für Paare und raten, zunächst einmal sich selbst zu erforschen, bevor man eine Ergänzung im anderen sucht. Laut Buch kennen Menschen nämlich nur vier Prozent ihrer Persönlichkeit, die restlichen 96 Prozent liegen im Unbewussten verschüttet. Sobald man im Zuge dieser Reise ins eigene Ich in der Lage ist, eine glückliche Beziehung mit sich selbst einzugehen, soll es angeblich egal sein, wen man heiratet.

Nun ja, ich sehe das ein wenig anders: Wenn die Interessen, das Bildungsniveau und die allgemeine Grundeinstellung zwischen zwei Individuen dramatisch auseinander klaffen, werden sie kaum einen gemeinsamen Nenner finden. Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind, ziehen allerdings automatisch Persönlichkeiten mit ähnlichen Schwingungen an – das Gesetz der Resonanz. Sollte dieses Theorie stimmen, muss ich den Zurhorsts Recht geben. Es ist zweitrangig, mit welchem Mann oder welcher Frau man eine Beziehung aufbaut unter der Prämisse, dass man a) sich selbst liebt und akzeptiert und man b) nur noch potentielle Partner mit der gleichen Resonanz anzieht. So sei jedem mit sich selbst Hadernden geraten, einfach mal aufzuhören, über zu kurze Beine, kleine Brüste oder den Bierbauch zu meckern und sich stattdessen so zu behandeln, wie man von anderen behandelt werden möchte.

Weitere Informationen über Eva-Maria und Wolfram Zurhorst unter:

http://www.zurhorstundzurhorst.com


Montag, 20. Oktober 2014

Die Volkskrankheit Beziehungsangst

tokamuwi / www.pixelio.de
Beziehungsangst kommt mir vor wie eine Volkskrankheit. Ständig begegnen mir im Alltag Menschen, die Panik vor zu viel Nähe haben. Ein besonders drastisches Beispiel wäre ein rücklichtsloser Frauenheld, der gerne den King im Bett spielt und filmreife Tragödien inszeniert, wenn eine Gespielin plötzlich mehr von ihm will. Bei weniger pathologischen Fällen kann es sein, dass Zärtlichkeiten zwar im Augenblick der Zweisamkeit Spaß machen, aber sofort ein Gefühl der Erleichterung eintritt, wenn man wieder seiner eigenen Wege geht. Möglicherweise knüppelt man dann die Verliebtheit nieder und hält die Kommunikation mit dem potenziellen Partner auf Sparflamme. Wirklich glückliche Singles und Paare ohne diese Art von Angst kenne ich wenige und die Glückspilze sind auch durch die Bank weg homosexuell. Ein Beweis, dass Männer und Frauen auf Paarebene nicht zusammen passen? Ich lasse die Frage einfach mal im Raum stehen.

Wer es wagt, einem Beziehungsängstlichen wegen dieser Problematik einen Vorwurf zu machen, der sollte zuerst vor seiner eigenen Haustür kehren. Das Leben ist eine Ansammlung von Erfahrungen, die man seit der Geburt mit sich rumschleppt. War bereits die Beziehung der Eltern ein Negativbeispiel der übelsten Sorte, tut man im Erwachsenenalter vermutlich alles, um ein ähnliches Fahrwasser zu meiden. Obwohl man sich als soziales Säugetier nach Nähe und Wärme sehnt, sucht man wohl eher nach einer Kompromisslösung wie Fernbeziehung oder Freundschaft plus X. Jemand, der sich gar nicht mehr einlassen möchte, besucht vielleicht unter falschem Namen einen Swingerclub, vergnügt sich und geht allein wieder nach Hause. Nur mal so als Beispiel! Das Außmaß der Bindungsängste hängt vom Ausmaß der erlittenen Verletzungen ab. Nicht immer muss die berühmt berüchtigte Prägung durchs Elternhaus dafür ausschlaggebend sein. Auch Traumata aus früheren Beziehungen können eine fette emotionale Mauer errichten.

Wie überwindet man solch eine Mauer? Lässt sie sich überhaupt einreißen? Diverse Stellen im Internet wie das Portal www.beziehungsangst-ueberwinden.de raten zu psychotherapeutischen Maßnahmen. Ich sage dazu: Bevor man sich auf die Couch legt, sollte man erst einmal im stillen Kämmerlein die eigenen Muster analysieren. Am besten geht man in einem Moment der Muße in sich und macht sich auf einem Blatt Papier Notizen. Diese Muster lösen meist Wiederholungen aus, man denke an die ständig gleichen Fehler bei der Partnerwahl. Sobald man das persönliche Schema F erkannt hat, kann man es erfolgreich durchbrechen – entweder allein oder in einer Therapie. Vorraussetzung ist natürlich, dass man die Beziehungsängste wirklich aus tiefstem Herzen überwinden will.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Dating-Kompromisse? Was nicht passt, passt nicht

Heute habe ich das Bedürfnis, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Ich hatte nämlich gestern Abend ein Date. Nach unserer ersten Begegnung bei einer Geburtstagsfeier vor knapp drei Wochen war es unser drittes Treffen. Beim zweiten waren wir uns ein bisschen näher gekommen - eng zusammen sitzen, Händchen halten und zum Abschied ein schüchternes Küsschen. Mal ganz abgesehen von dem GDL-streikbedingten Verkehrschaos in Berlin, marschierte ich also locker beschwingt zu unserer Verabredung. Wir aßen leckere indische Gerichte, unterhielten uns angeregt und spazierten zu den Berliner Sehenswürdigkeiten, die im Rahmen des Festivals of Lights kunstvoll illuminiert waren. Erneut tauschten wir Zärtlichkeiten aus, doch ich spürte recht schnell, dass dabei keine Gefühle für den Mann in mir entflammten. Lediglich der Wunsch, dem Lichterspektakel Romantik überzustülpen. Während wir uns im Lustgarten im Arm hielten, wurden zwar Schmetterlinge auf den Dom projiziert - ebenso das Wort "Liebe" in unterschiedlichen Sprachen, aber in meinem Magen machte sich nur das üppige Essen breit. Nach wie vor fand ich den Herrn an meiner Seite sympathisch, trotzdem wird sich mein Beziehungsstatus "Single" seinetwegen nicht ändern. Ich konnte ihn weder mit Inbrunst küssen noch den Wunsch äußern, ihn unbedingt am Wochenende wiedersehen zu wollen.

Was nicht passt, das passt nicht - aus welchen Gründen auch immer. Wenn man nämlich bereits beim Dating Kompromisse eingeht, dann endet die Partnersuche unwillkürlich beim falschen Partner. Es ist auch völlig egal, ob man sich bei einer privaten Feierlichkeit, beim Online-Dating oder bei der Arbeit kennenlernt. Hauptsache, die Chemie stimmt. Sobald der erste Funke sexueller Anziehung übergesprungen ist, man sich gegenseitig anziehend und spannend findet, sollte für jeden psychisch halbwegs gesunden Menschen der Weg frei sein, den potentiellen Partner weiter zu erkunden. Ich für meinen Teil ging ziemlich frustriert nach Hause. Nichtsdestotrotz habe ich das Festival of Lights genossen. Falls Ihr gerade in Berlin verweilt, empfehle ich Euch, es auch bis zum 19. Oktober zu besuchen, am besten verliebt oder mit guten Freunden im Schlepptau.

Foto: Kreativsingles.de

Dienstag, 14. Oktober 2014

Das inszenierte Date: Singles kennenlernen ohne Zwang

In freier Wildbahn gibt es zig Gelegenheiten, ganz zufällig mit anderen Singles in Kontakt zu treten und sich mit etwas Glück auch glücklich zu verlieben. Man denke an Geburtstagspartys, Galeriebesuche, Urlaubsreisen oder Smalltalk in der U-Bahn. Wenn solche Momente Mangelware sind und man sich trotzdem nach Nähe sehnt, gerät man schnell in Versuchung, dem Glück auf die Sprünge zu helfen und meldet sich bei einer Online-Singlebörse an oder besucht ein Speeddating-Event.

Schwuppdiwupp schwimmt man in einem Teich voller leckerer Fische, denn beim inszenierten Dating suchen alle das gleiche: einen Partner fürs Leben oder andere Formen der Beziehung, die zwei Menschen miteinander führen können. Wie bei jeder Inszenierung läuft man nun Gefahr, dass Nervosität aufkeimt und die Lockerheit verloren geht. Man entwickelt einen Tunnelblick und nimmt die feste Erwartungshaltung ein, unbedingt fündig werden zu müssen. Hat der Zwang erst einmal die Oberhand gewonnen, ist man kaum noch in der Lage, frei und offen miteinander zu kommunizieren. 

Ein Beispiel: Neulich habe ich in Berlin eine Singleparty veranstaltet. Obwohl rund 50 paarungswillige Frauen und Männer in die Charlottenburger Kunst- und Kultur-Location ART Stalker geströmt waren, fiel es den Gästen offensichtlich schwer, andere Singles anzusprechen. Ich beobachtete Männer, die sich verkrampft an ihren Drink klammerten, anstatt die Damen zum Tanzen aufzufordern. Oder Frauen, deren Unmut so fett im Gesicht geschrieben stand, dass anderen Anwesenden angst und bange werden konnte. An dieser Stelle muss ich mir selbst einen Fehler eingestehen: Wenn es bei meiner Singleparty ein Programm gegeben hätte wie zum Beispiel eine Tanz-Animation oder Live-Musik, wären die Damen und Herren vielleicht aus ihrem Schneckenhaus herausgekrochen.

Glücklicherweise lernt man aus Fehlern und so werde ich unter dem Dach von Kreativsingles.de nur noch Singletreffen mit besonderen Highlights organisieren. Für November sind beispielsweise ein Theaterbesuch mit anschließendem Beisammensein bei Jazz-Gesang oder kulinarisches Speeddating mit Thai-Tapas-Verkostung geplant (siehe www.kreativsingles.de/events). Was das Speeddating betrifft, mag es sein, dass sich der eine oder andere Teilnehmer in den siebenminütigen Gesprächen wie beim Job-Interview verhält. Spätestens beim Essen sollte das Eis aber brechen. Die Tapas-Kreationen sind nämlich so außergewöhnlich phänomenal, dass sie automatisch natürlichen Gesprächsstoff bieten. Ich als Feinschmeckerin weiß, wovon ich rede, denn ich durfte sie bereits kosten!

Hajo Rebers / www.pixelio.de

Dienstag, 7. Oktober 2014

Flirt-Tipps für schüchterne Männer

Die Männlein gehen jagen, die Weiblein sammeln Beeren. Glücklicherweise sind diese Geschlechterrollen seit der Steinzeit gründlich reformiert worden. Leider, denke ich in bestimmten Situationen! Ja, liebe Männer, Ihr braucht Euch jetzt nicht alle angesprochen zu fühlen, aber viele von Euch scheinen das Jagen im Zuge der weiblichen Emanzipation verlernt zu haben! Anstatt uns Frauen auf einer Party einfach anzusprechen, uns zum Tanzen aufzufordern oder einen Drink zu spendieren, steht Ihr an der Bar, starrt in Eure Gläser und geht am Ende des Abends einsam und frustriert nach Hause. Ich will Euch hiermit keinen Vorwurf machen, ein bisschen kann ich Eure Unsicherheit sogar nachvollziehen. Das männliche Geschlecht muss wirklich in einer schweren Identitätskrise stecken. Der draufgängerische Macho hat an Popularität verloren, der anhängliche Frauenversteher wirkt uncool und die Suche nach einem gesunden Mittelweg endet meist in einer Sackgasse. Ich als Frau wage dennoch zu behaupten: Legt Eure Schüchternheit ab! Werdet im positiven Sinne wieder zu Jägern, denn Frauen wollen erobert werden. Stellt Euch einfach vor, Ihr seht auf einer Party ein attraktives weibliches Wesen, das nur darauf wartet, dass Ihr den ersten Schritt macht. Wie das funktioniert, werde ich Euch jetzt kurz und knackig erklären:

1. Immer locker bleiben

Die gut aussehende Frau ist auch nur ein Mensch mit eigenen Unsicherheiten und Problemen. Vermutlich bist Du zu der Party gegangen, um nette Leute kennenzulernen, was man ebenfalls von der Dame erwarten kann. Da sie Dich (noch) nicht kennt, wird sie Dir neutral begegnen. Also, trink' ein Glas Sekt und verwickele sie in ein lockeres Gespräch.

2. Kommunikation üben

Falls es Dir schwer fällt, Konversation zu führen, musst Du es immer wieder üben. Natürlich läufst Du Gefahr, dass Du die attraktive Dame kalt lässt und sie Dir im schlimmsten Fall eine Abfuhr erteilt. Merke Dir dann: Auch sie ist nicht jedermanns Typ! Sei einfach Du selbst und vermeide Themen wie Ex-Freundinnen, die Tragödien der Welt oder plumpe sexuelle Anmachen. Was Du genau sagst, ist nicht wirklich entscheidend, nur wie Du es sagst. Frauen mögen unverkrampfte, humorvolle Männer, die es schaffen, eine gewisse sexuelle Spannung zu erzeugen.

3. Lachen ...

... baut Blockaden ab und lockert die Atmosphäre auf. Es gibt nichts Schöneres, als miteinander zu lachen! Lache am besten auch hin und wieder über Dich selbst und klemme Dir zotige, vulgäre Witze.

4. Erwartungen ablegen

Wer nichts von seinem Gegenüber erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Entweder bist Du Deiner Gesprächspartnerin sympathisch oder nicht. Trifft die zweite Variante zu, such' Dir eine neue Gesprächspartnerin, mit der es vielleicht besser klappt.

Stephanie Hofschlaeger / www.pixelio.de

Donnerstag, 25. September 2014

Casual Dating – eine Alternative zur Partnerschaft?

Die Digitalisierung hat die Welt in einen riesengroßen Bonbonladen verwandelt. Wenn wir wollen, können wir überall naschen, Süßigkeiten in den Mund nehmen und bei Missfallen meist auch wieder ausspucken. In solch eine Gesellschaft passen Dating-Portale wie Secret.de (ein Ableger von Friendscout24.de) und JoyClub.de, die gezielt auf Casual Dating und schnelle Sexkontakte setzen. 

Ich habe mich “under cover” in solch eine Community eingeschlichen und das Nutzerverhalten eingehend analysiert: Die eine Hälfte der Männer scheint sich eigentlich eine verbindliche Beziehung, Nähe und Wärme zu wünschen, traut sich aufgrund schlechter Erfahrungen aber nicht, sich bei Parship und Co. anzumelden. Der andere Teil fällt gleich mit der Tür ins Haus. Entblößte Oberkörper oder Einladungen zum Austausch von Körperflüssigkeiten vermitteln schon bei der ersten Kontaktaufnahme die Botschaft: “Ich will Spaß und das sofort. Egal mit wem.” Vermutlich hätte Gruppe 2 in der realen Welt massive Schwierigkeiten, Frauen so direkt mit ihren Trieben zu konfrontieren … Manchmal bevorzugen sie auf dem Casual Dating-Portal auch nur “Dirty Talk”.

Auf jeden Fall lässt sich Casual Dating mit Essen im Fast Food-Restaurant vergleichen. Wer keine Zeit, Lust und Energie hat, selber zu kochen, der holt sich eben an der nächsten Ecke einen Döner oder einen Burger. Zwar schmeckt es dann immer nur mittelmäßig, doch wer möchte in diesen Breitengraden freiwillig hungern? Schließlich leben wir im Überfluss und brauchen uns nur zu bedienen.

Was ich gerade auf der kulinarischen Ebene veranschaulicht habe, lässt sich leicht auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen. Wenn man in sexueller Hinsicht seine Grenzen austesten will und allgemein nur nach One Night Stands und Affären sucht, trifft diese Nachfrage früher oder später immer auf ein passendes Angebot. Sind dann am Ende beide Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden, haben Plattformen wie JoyClub ganz wunderbar ihren Zweck erfüllt. Alle, die genau wissen, dass sie sich ernsthaft verlieben wollen, würden solche Anbieter wahrscheinlich von vornherein meiden.

Jörg Brinckheger / www.pixelio.de

Sonntag, 14. September 2014

Speed-Dating - Der erste Eindruck zählt!

Der erste Eindruck zählt: Zahlreiche Studien belegen, dass das Gehirn nur eine Zehntelsekunde benötigt, um ein Urteil über einen anderen Menschen zu fällen. Beim Speed-Dating bekommen die Teilnehmer in der Regel sieben Minuten Zeit, ihr Gegenüber zu beschnuppern. Das kann eine verdammt lange Zeit sein, wenn man sich in der berühmt berüchtigten Zehntelsekunde unsympathisch ist - im Umkehrfall ein viel zu kurzer Moment für zwei Menschen, die sich gesucht und gefunden haben!

Am 20. September findet in der Berliner Kunst- und Kultur-Location ART Stalker das erste Speed-Dating von Kreativsingles.de statt und ich bin schon wahnsinnig gespannt, ob sich an dem Abend auch Amor mit seinen Pfeilen in die Runde gesellen und ein paar Volltreffer mitten ins Herz schaffen wird. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man dem allerersten Blick vertrauen kann. Zwar ist keine meiner bisherigen Beziehungen aus einem Speed-Dating hervorgegangen, doch Sympathie und ein gewisses Kribbeln waren immer im Spiel: Den einen fand ich mega-hübsch, der andere machte mich bei der ersten Begegnung völlig nervös und jener, mit dem ich beinahe ein Dating-Portal für Musiker gegründet hätte, schien so heftig mein Typ zu sein, dass wir am Ende des Abends schon von "Beziehung" sprachen.

Während eines Speed-Datings letztes Jahr hatte ich weniger Glück: Mit ungefähr fünf Männern durfte ich sieben Minuten Konversation führen, keiner davon wirkte abstoßend, aber auch niemand attraktiv und reizvoll. So ließ ich mir bei den Plaudereien meinen Cocktail schmecken und tauschte anschließend mit einer anderen Teilnehmerin Erfahrungen über das Event aus. Für uns beide sollte es an dem Abend einfach nicht klappen mit der Liebe! Ja, wir hatten Pech, trotzdem hätte es ganz anders kommen können. In meinen Augen ist Speed-Dating nämlich ein Glücksspiel, bei dem alles möglich sein kann, wenn sich zwei Leute gegenüber sitzen, die zusammen passen und sich nach der Veranstaltung näher kennenlernen wollen. Ich würde es sogar wieder versuchen - aber halt, nächstes Wochenende bin ich ja die Organisatorin! ;-)

Alexander Dreher / www.pixelio.de

Freitag, 5. September 2014

Frei für die ganze Welt - Reisen als Single

Mit diesem Artikel will ich mich heute erst einmal bis Mitte des Monats von Euch verabschieden. Morgen früh geht es nämlich in den Urlaub. Wie seit einigen Jahren üblich, verreise ich alleine und schließe mich am Reiseziel Transsilvanien einer Wandergruppe an. Auch als Single habe ich meiner Meinung nach eine ganze Menge Möglichkeiten, die Welt zu entdecken! Wäre ich krampfhaft auf Suche nach dem "passenden Deckel", würde ich mich vielleicht einer organisierten Gruppe speziell für Singles anschließen - mit Dating-Spielen inklusive! Zurzeit interessieren mich atemberaubende Landschaften privat aber einfach mehr als Balz-Veranstaltungen, die ich beruflich (siehe www.kreativsingles.de/events) außerordentlich reizvoll finde ... Also hoffe ich, dass ich in der Wandergruppe ein paar nette Leute kennenlernen werde, obwohl mir das natürlich niemand garantieren kann.

Wenn ich einen geliebten Partner an meiner Seite hätte, wüsste ich auf Anhieb, dass ich mich im Urlaub auf keinen Fall einsam fühlen würde. Ich müsste mir in einer vor Pärchen übermächtigen Gruppe auch nicht wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen. Ein Beispiel aus meinem Madeira-Urlaub Anfang Juni: Ich war auf einer wunderschönen Blumeninsel im Atlantik gelandet. Das Hotel und der gesamte Urlaubsort an der Südküste glichen einem Seniorenheim. Zu meinem Glück kann ich sagen, dass ich mich wenigstens in die Landschaft verliebt habe und mein treuester Begleiter mit mir geflogen war - mein MacBook. Im Hotelzimmer und auf der Terrasse mit dem herrlichem Ausblick über den Ozean gab es WLAN, so dass ich jeden Tag meine schönsten Urlaubsfotos auf Facebook posten und mit meinen Leuten zu Hause in Kontakt bleiben konnte. Hätte ich stattdessen bis zum Abwinken geflirtet, wäre ich vielleicht um eine Geschäftsidee ärmer geblieben. Die Rede ist von Kreativsingles.de. Manchmal braucht der Mensch nämlich einfach Zeit zum Nachdenken - und wo bitte sonst als im Urlaub? Also, liebe Singles, seht Eure Situation positiv und macht Euch frei für die Welt und neue Ideen! Bald komme ja ich und helfe Euch bei der Suche nach Mr. oder Mrs. Right.


Bernd Kasper / www.pixelio.de

Donnerstag, 4. September 2014

Beziehung ist mehr als ein Geschäft - eine Buchrezension

Dass so viele Beziehungen unglücklich verlaufen oder komplett scheitern, kann unterschiedliche Gründe haben und häufig basiert der Mangel an Harmonie zwischen Paaren auf falschen Kommunikationsstrategien, so eine der Thesen von Peter P. Ebert. In seinem kürzlich erschienenen Ratgeber "Beziehung ist mehr als ein Geschäft" (Verlag: Pro Business) vermittelt der österreichische Persönlichkeits- und Motivationstrainer einen kurzen, bündigen und leicht verständlichen Leitfaden zur Optimierung von partnerschaftlichen Beziehungen.

Den Anstoß, dieses Buch zu schreiben, gab Eberts erwachsener Sohn, der sich bei einem Wochenendbesuch fragte, wie sein Vater es schaffte, über Jahre hinweg solch eine glückliche Ehe zu führen. Der Autor lässt somit seine eigenen Erfahrungen und die seiner Ehefrau Michaela in die Lektüre einfließen und gibt sowohl Paaren als auch Singles die Möglichkeit, ihre bis dato gepflegten Verhaltensweisen auf den Prüfstand zu stellen. Am Anfang des Ratgebers steht ein Test, mit dessen Hilfe die Leser den Harmoniegrad in aktuellen oder vergangenen Beziehungen ausloten können.

Ebert geht aus von einer "Beziehungspyramide", die sich aus Freundschaft, Partnerschaft und Liebe als Mehrwert zusammensetzt. Eine Freundschaft sei der Beginn jeder Liebesbeziehung, auf der partnerschaftlichen Ebene müssten bestimmte Regeln für ein funktionierendes Zusammenleben definiert werden und die Liebe gilt als i-Tüpfelchen, das sich mit der Zeit entwickelt oder auch nicht. Als Ideal betrachtet Ebert die bedingungslose Liebe, wobei Bedingungslosigkeit niemals so weit führen sollte, dass man aus Liebe bereitwillig Beleidigungen und Verletzungen hinnehmen oder sich selbst verstellen muss.

Um das Ziel der gegenseitigen Achtung und Liebe zu erreichen, bedarf es bestimmter Kommunikationsstrategien, welche der Autor anhand lebensnaher Beispiele aus dem Alltag von Paaren erklärt. Dabei kann es sich um Arbeit, Geld oder auch Sex drehen. Jedem, der mit gesundem Menschenverstand durch die Welt geht und seine Mitmenschen respektvoll behandelt, dürften Eberts Strategien zur Beziehungsoptimierung alles andere als neu erscheinen, ebenso wenig die unterschiedlichen Phasen in der Entwicklung einer Paarbeziehung. Dennoch lohnt es sich, das Buch zur Hand zu nehmen, wenn man entweder in einer Partnerschaft mit Schwierigkeiten konfrontiert wird oder sich wundert, warum vorige Beziehungen in die Brüche gegangen sind.

Die relativ große Schrift und die häufigen Absätze machen das Lesen auch zu einer Wohltat für die Augen. Einziges Manko: das Buchcover. Die Palme am Meer lässt eher auf seichte Urlaubsliteratur schließen als auf einen Beziehungsratgeber.


Mittwoch, 3. September 2014

Liebe mit Altersunterschied - Top oder Flop?

US-Schauspielerin Demi Moore war von 2005 bis 2013 mit dem über 16 Jahre jüngeren Kollegen Ashton Kutcher verheiratet, zwischen Brad Pitt und seiner frisch Angetrauten Angelina Jolie liegt immerhin ein Altersunterschied von zwölf Jahren und Playboy-Legenden wie Hugh Hefner und Rolf Eden haben Freundinnen, die rein rechnerisch ihre Großtöchter sein könnten. Man denke in diesem Zusammenhang ebenso an den Wiener Baumeister Richard Lugner (81), der am 13. September sein 24-jähriges "Spatzi" Cathy Schmitz in Schloss Schönbrunn vor den Traualtar geleiten wird. Liebe mit Altersvorsprung geistert jedoch nicht nur durch die Klatschblätter, sondern begeistert auch Nicht-Prominente. So können beispielsweise jüngere Frauen auf dem Dating-Portal MySugarDaddy.eu nach wesentlich älteren Männern suchen.

Wenn sich eine jüngere Frau zu Herren reiferen Jahrgangs hingezogen fühlt, werden ihr schnell ein "Vaterkomplex" oder finanzielle Interessen unterstellt. Im umgekehrten Fall heißt es vielleicht, eine reifere Dame habe Probleme mit ihrem Alter und der jugendliche Lover werde als Jungbrunnen und Verjüngungs-Accessoire ausgenutzt - frei nach dem Motto: "Sehr her, ich bin noch so attraktiv, dass sich dieser knackige junge Bursche in mich verliebt!"

Solche Fälle gibt es, aber prinzipiell kennt Liebe kein Alter unter der Prämisse, dass tatsächlich Liebe im Spiel ist. Sobald Amor auf beide Beteiligten geschossen und mitten ins Herz getroffen hat, schlägt das Gefühl voll zu - egal ob ER 50 und SIE 30 oder SIE 45 und ER 29 ist. Probleme treten erst dann auf, wenn mit dem Altersunterschied Altlasten verknüpft sind.

Ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: Ohne es anfangs zu wollen, verliebte sich eine enge Vertraute in einen 17 Jahre älteren Mann. Dieser Herr war bereits zweimal geschieden und hatte drei Kinder, von denen er eines erst kürzlich bei einem angeblichen One Night Stand gezeugt hatte. Meine Bekannte war weder scharf auf sein Geld noch suchte sie nach einem Vaterersatz. Die Treffen mit ihrem "Sugar Daddy" taten ihr einfach gut. Die Liaison erwies sich trotzdem als einer der größten Flops ihres Lebens, denn der vermeintliche Herzkönig knabberte immer noch daran, dass ihn Ehefrau Nummer 2 mit Pauken und Trompeten verlassen hatte - für einen Jüngeren, wohlgemerkt! Der Gehörnte griff daraufhin zur Flasche und spielte den Playboy, eckte bei vielen Menschen mit seiner Rücksichtslosigkeit an und wie sich sein weiteres Leben zugetragen hat, soll uns an dieser Stelle nicht mehr interessieren. Dieses Beispiel verdeutlicht nämlich nur, dass ein Blick auf die persönliche Geschichte eines älteren Partners verdammt aufschlussreich sein kann, bevor man die Entscheidung trifft, sich auf Liebe mit Altersunterschied einzulassen!

Jerzy Sawluk / www.pixelio.de

Mittwoch, 27. August 2014

Welcher Beziehungstyp bin ich? Facebook weiß es!

Welcher Facebook-Nutzer kennt sie nicht: Seit ein paar Monaten kursieren im wohl berühmtesten Daten-Enthüllungs-Netzwerk der Welt mehr oder weniger sinnfreie Psycho-Tests mit Fragen wie "Welches Fabelwesen bist du?" oder "Welcher Spitzname passt zu dir?" Sie machen Spaß, dienen mir manchmal als Pausenfüller und wurden wahrscheinlich nur erfunden, um unsere persönlichen Daten zu sammeln. Frei nach George Orwell: "Big brother is watching you!" Oder in diesem Fall Mark Zuckerberg im Auftrag der NSA?

Natürlich könnte ich jetzt in Gesellschaftskritik verfallen und vergessen, dass sich dieser Blog ja eigentlich um Beziehungen dreht. Also, zurück zum Thema: Ich habe am Facebook-Test "Welcher Beziehungstyp bist du?" teilgenommen und der hat mir nach zehn Fragen folgendes Ergebnis ausgespuckt: "Ich bin für lockere Fernbeziehungen". Ein paar Stunden später war meine Stimmung auf einem anderen Level angelangt - ich noch mal zu Facebook und ein zweites Mal den Test gemacht. Schwuppdiwupp war ich der "On/Off-Typ". Der eine oder andere Facebook-Freund, der meine Aktivitäten zufällig gesehen hatte, bekam schließlich auch Lust auf eine kluge Antwort von Psychoanalytiker Dr. F. Die anderen präsentierten mir gestern Abend Ergebnisse wie "Ich bin der feste Beziehungstyp" oder sie outeten sich als "Romantik-Nudeln". Ob irgendjemand auch den Satz "Ich bin beziehungsunfähig" auf dem Bildschirm lesen wird? Nun, ich sollte es am besten gleich mal selbst ausprobieren mit Antworten, die solch ein Ergebnis provozieren ... Ja, liebe Leserinnen und Leser, gesagt, getan: "Ich bin überzeugter Single", würde Freuds Nachfolger Facebook mir offenbaren, wenn ich überall ankreuze, dass ich nur meine Freiheit und jede Menge Spaß im Bett haben will.

Mein Fazit: So oberflächlich die Psycho-Tests von Dr. F. auch erscheinen mögen, sie enthalten immer ein kleines Körnchen Wahrheit. Das Ergebnis beruht vermutlich auf einer Kette von allen möglichen Erfahrungen. Wer immer nur enttäuscht worden ist, der wird wohl kaum noch leichtfertig seine romantische Ader aus der Versenkung hervorkehren und von weißen Hochzeitskutschen, Blumenkindern und Traualtar träumen ... Im Extremfall mutiert man zum überzeugten Single, bis Mr. oder Mrs. Right an die Tür klopft!



Freitag, 22. August 2014

Mr. und Mrs. Right - eine Illusion?

Laut Stiftung Weltbevölkerung leben auf der Erde über sieben Milliarden Menschen. Trotzdem tun sich unzählige Bewohner der westlichen Welt schwer beim Aufbau von Beziehungen. Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung: Alle ernsthaften Versuche von Partnerschaft und Liebe habe ich in bester Team-Arbeit mit dem jeweiligen Mann in den Sand gesetzt. Keiner war  auf Dauer Mr. Right für mich. Genauso wenig sahen die Kerle Mrs. Right in mir. Freunde und Familie haben aber immer wieder den gleichen Spruch parat: "Irgendwann kommt schon noch der Richtige für dich." Mein glücklich vergebener Bruder hat mir letztes Jahr zu Weihnachten ein pinkfarbenes Frühstücksbrett mit folgender Aufschrift geschenkt: "Auf jeden Topf passt ein Deckel. Bis dahin gibt es Frischhaltefolie". Wollte er mich in typischer Bruder-Manier ärgern oder hatte er Mitleid mit mir? Was auch immer seine Intention war - die Suche nach Mr. Right frisst Energie für die wirklich wichtigen Dinge, und daher habe ich aufgehört zu suchen.

Ist Mr. oder Mrs. Right also nur eine Illusion oder muss man lediglich die richtige Strategie für sich entdecken, um in Liebesdingen glücklich zu werden? Häufig geht man immer dem gleichen Typ auf dem Leim, beispielsweise dem Narzissten, den ich gestern hier im Blog beleuchtet habe. Oder man interessiert sich aus irgendeinem verborgenen Grund für bindungsunfähige Neurotiker und ist am Ende frustriert, weil es auf Beziehungsebene wieder nicht geklappt hat. Man muss meiner Ansicht nach lernen, die Prinzipien bei der Partnerwahl zu erkennen und sie dann mit der gewonnenen Erkenntnis zu durchbrechen. Für die Analyse kann man sich selbstverständlich psychologische Hilfe holen. In vielen Fällen genügt es aber, es sich mit einem Blatt Papier und einem Stift auf dem Sofa gemütlich zu machen und wie beim Brainstorming die Prinzipien aufzuschreiben. Anhand der Ergebnisse könnt Ihr Euch anschließend eine persönliche Checkliste zusammenstellen und diese gut sichtbar an die Wand pinnen. Wenn irgendwann einmal neue Anwärter für Mr. oder Mrs. Right auftauchen, braucht man nur noch anhand der Liste zu kontrollieren, ob man auf dem besten Weg ist, wieder ins alter Fahrwasser abzudriften oder ob es sich lohnt, diesem Menschen eine Chance zu geben.

Didi01/www.pixelio.de

Donnerstag, 21. August 2014

Hilfe, ich liebe einen Narzissten!

Kaum ein Thema scheint heutzutage so kompliziert zu sein wie Beziehungen, bei denen Verliebtheit und Liebe im Spiel ist! In Kampf, Krieg und Zerstörung kann die solch eine Verbindung ausarten, wenn einer der beiden Beteiligten eine gewisse Person mehr liebt als seinen Partner: sich selbst. Nun plädiere ich stark dafür, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und zu seinen Taten und Werken stehen sollte. Nur wer sich selbst liebt und akzeptiert, der kann auch andere lieben, liest man immer wieder in Ratgebern und das trifft auf jeden Fall den Nagel auf den Kopf.

Böse wird's erst dann, sobald man sich selbst über alle anderen stellt und ohne Rücksicht auf Verluste sein Ding durchzieht. Vor ewig langer Zeit kannte ich einmal einen Schriftsteller, der den lieben langen Tag nichts anderes tat, als verbissen nach Bewunderung und Anerkennung für seine - nun ja  - eher mittelmäßigen Verse zu suchen. Eines Tages verliebte sich eine wesentlich jüngere Erstsemester-Studentin in den Dichterfürsten, dem die 20-Jährige, die offensichtlich von ihm lernen wollte, wie ein gefundenes Fressen vorkam. Wie alle Narzissten war der große Künstler anfangs charmant, höflich und zuvorkommend - die übliche Masche, um Fans als Ego-Futter zu ködern. Nichts anderes braucht ein waschechter Narzisst nämlich, um in seinem Leben einen Sinn zu sehen: Fans, Fußvolk und Mäzene.

Höchstwahrscheinlich wäre unsere kleine Studentin sogar über längere Zeit mit ihrem "Mentor" befreundet geblieben, hätte sie frühzeitig ihr Herz gebändigt. Ein schwerer Fehler, sich in einen Narzissten zu verlieben, denn wahre Gefühle empfindet er immer als Bedrohung. In einer festen Beziehung auf Basis von Treue gingen ihm schließlich all die anderen potentiellen weiblichen Fans durch die Lappen und gerade nach denen giert er ja, um Sex mit sich selbst zu haben. Ein Freund brachte mich neulich auf eine Geschenkidee für narzisstisch persönlichkeitsgestörte Männer: Gewisse, hier nicht genannte Online-Shops verkaufen Sets, mit denen die Herren der Schöpfung erst einen Abdruck und dann ein Modell ihres besten Stücks anfertigen können. Anschließend das Teil in den Allerwertesten geschoben, erlebt ein Narzisst mit Sicherheit das Liebesabenteuer seines Lebens! ;-)

Stefan Bratek/geralt / www.pixelio.de

Sonntag, 17. August 2014

Ego-Clash, Musen-Fluch und gebrochene Herzen

Zugegeben, ich musste in den letzten Tagen von einigen Seiten Kritik an meiner Geschäftsidee Kreativsingles.de einstecken. Da hieß es zum Beispiel, zwei Künstler könnten doch nie eine Beziehung miteinander führen, da Künstlerpersönlichkeiten ein überdimensioniertes Ego hätten und Zündstoff zwar ein Feuerwerk auslösen, aber niemals den Alltag überdauern könnte. Meine Antwort darauf lautet: Künstler sind Individuen und nicht alle leiden unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Manche kreativen Individuen in etwas engerem persönlichen Miteinander wollen auch gar nicht die graue Routine alltäglichen Lebens miteinander bestreiten, sondern nur überschwänglich und gefühlstrunken den Augenblick genießen - ohne Fesseln oder Zwänge. Die zweite Variante kann sehr inspirierend auf beide Beteiligten wirken, doch nicht immer geht es gut. Ein selbstgefälliger Egomane zerstört jede zwischenmenschliche Beziehung - von der lockeren Freundschaft bis zur Ehe. Er treibt sein Gegenüber in ein Tal der Tränen und erfüllt nur dann einen höheren Zweck, wenn es ihm gelingt, als Muse für künstlerische Werke zu dienen.

Ein fiktionalisiertes Beispiel von Ego-Clash und Musen-Fluch, das ich neulich in abgewandelter Form hautnah mitbekommen habe, will ich Euch erzählen: Eine Performance-Künstlerin namens Mimi feierte mit ihrem selbst geschriebenen Ein-Personen-Beziehungsdrama "Narziss mit Schandmaul" Premiere und projizierte während der Aufführung künstlerisch mehr oder weniger wertvolle Fotos an die Bühnenwand. Die Bilder hatte der Fotokünstler Peter von ihr geschossen - zu Mimis Entsetzen befand sich der Herr mit diesem harmlosen Allerweltsnamen im Raum und knipste eifrig weiter. Ein paar eingeweihte Künstlerfreunde wussten, dass Mimi und das Ego-Monster mit der Kamera vor nicht all zu langer Zeit eine magnetisierende Freundschaft gepflegt hatten und Mimi das Stück ohne Peter nie zu Papier gebracht hätte. Erfreut und entsetzt zugleich lebte sie ihre Worte vor den Augen des Publikums und hielt der frech grinsenden Muse am Ende einen ausgestreckten Mittelfinger vor die Linse.

Ja, auch so kann es kommen unter Kreativen! Vielleicht sollte einer der beiden Partner besser "bodenständig" sein und als Buchhalter oder Bankangestellter arbeiten. Aber wie langweilig wäre das denn? Zündstoff und Feuer verleihen einer zwischenmenschlichen Beziehung doch gerade die nötige Spannung!

Steffi Pelz / www.pixelio.de

Sonntag, 10. August 2014

Der Fluch der unglücklichen Verliebtheit

Kennt Ihr das Phänomen? Es ist schon eine Weile her, dass man von einem Herzensmann oder einer Herzensfrau übel verletzt worden ist - vielleicht Wochen oder sogar Monate. Plötzlich kommt der ganze Mist wieder hoch wie eine Welle, von der man unweigerlich mitgerissen wird. Auslöser für den neuen, alten Herzschmerz können Bilder aus der gemeinsamen Zeit sein, Orte, an denen man zusammen glücklich war oder einfach nur Gedanken an das, was jetzt fehlt. Eigentlich hatte man sich vor seinen Gefühlen längst sicher gefühlt und geglaubt, das malträtierte Herz wäre geheilt. Schließlich wird Dir aber bewusst, dass unter den Narben noch ein Entzündungsherd brennt. In solchen Momenten wirkt unglückliche Verliebtheit wie ein Fluch!

Wenn ich mitten in solch einer Fluch-Phase stecke, ergreife ich meist die Flucht nach vorn und beballere mich mit Arbeit, die mir Spaß macht. Obwohl die quälenden Gedanken weiter kommen und gehen, fixiere ich mich klar auf bestimmte Ziele und rackere bis spät abends. Richtig genial finde ich unglückliche Verliebtheit immer dann, wenn ich daraus künstlerische Ideen schöpfen kann. Ein Paradebeispiel dafür sind auch "Die Leiden des jungen Werther" von Goethe, eine autobiographische Geschichte bis zu dem Punkt, wo Werther sich anstelle des Dichterfürsten eine Kugel in den Schädel jagt. Es wäre auch bekloppt, sein Leben in der Realität einfach so hinzuwerfen! Die Person, wegen der man sich dreckig fühlt, hat all den Kummer sowieso nicht verdient. Ansonsten hätte es ja mit der Partnerschaft funktioniert.

Sobald die Trauer zurückkehrt, sollte man sich meiner Meinung nach gedanklich auf die Gründe der unglücklichen Verliebtheit stürzen und das Negative betrachten, was das Herz im Falle eines Neuanfangs immer wieder brechen würde. All die unangenehmen Eigenschaften des Übeltäters auf ein Podest stellen und sich darüber freuen, dass man sie nicht mehr zu ertragen braucht! Gleichzeitig hilft es, seine positiven Facetten dankbar anzunehmen und denjenigen zu lieben, den man noch nicht kennt und von dem man zurückgeliebt wird.

Foto: S. Hofschlaeger / www.pixelio.de



Freitag, 8. August 2014

Im Weinreich der Sinne: Eindrücke einer Weinprobe

Letzte Woche bekam ich bei Facebook eine Einladung für eine Weinprobe in einem angesagten Berliner Club. Da ich für kulinarische Genüsse immer zu haben bin, dachte ich mir, ich lasse mich in dem Laden mal blicken, um ein bisschen in die Welt der Bordeaux-Weine zu schnuppern. Ums Schnuppern drehte sich die Verkostung sogar an einer Station des Abends. Als absoluter Laie unter den Sommeliers hatte ich mich schon öfters gefragt, wie gewisse Fruchtaromen in den Wein kommen. Während ich unter anderem an Erdbeer-, Himbeer-, Grapefruit- und Orangendüften riechen durfte, erfuhr ich, dass der Hefegehalt im Wein bestimmte Früchte imitiert und zum Beispiel Vanille vortäuscht, obwohl die Trauben sich nie mit Vanilleschoten gepaart haben.

Da wären wir mal wieder beim Thema: die Paarung. Ein gutes Glas Wein hat – in Maßen genossen – eine stimulierende Wirkung auf zwei Liebende und alle, die es einmal werden wollen. So testete ich mich Schluck für Schluck durch das Angebot der französischen Weiß-, Rosé- und Rotweine und empfand die meisten als furztrocken. Trotzdem: Die im Programm enthaltene Blindverkostung brachte mich auf die geniale Idee, im Laufe der nächsten Monate ein Singletreffen mit Weinprobe zu organisieren. Auf eine Sache könnt Ihr Euch diesbezüglich jetzt schon freuen: Ich werde Augenbinden mitbringen, denn erstens ist es spannend, Weinsorten anhand des Geschmacks zu erraten, zweitens finden Nase und Ohren ein menschliches Gegenüber manchmal sympathischer als die Augen ...


Hier seht Ihr mich vor der Weinprobe ...

Donnerstag, 7. August 2014

Berlin – Hauptstadt der einsamen Herzen?

Als Wahl-Berlinerin, baldige Gründerin eines Dating-Portals und Single muss ich mich zwangsläufig mit dem Thema beschäftigen: Berlin, die Hauptstadt der Singles. Laut einer Erhebung des Statistik-Amtes Berlin-Brandenburg aus dem Jahr 2013 beträgt der Anteil der Single-Haushalte in Berlin 54,3 Prozent – 1,3 Prozent mehr als 2007. Woran liegt das? Fällt es Menschen in der Anonymität der Großstadt schwerer, potentielle Partner kennenzulernen?

Im Freundes- und Bekanntenkreis beobachte ich eher das Gegenteil: Dort tummeln sich zahlreiche glückliche homo- und heterosexuelle Paare, die bereits mehrere Jahre zusammen sind. Auch die Anonymität der Großstadt empfinde ich nicht so gravierend wie vielleicht meine Familie in der niedersächsischen Provinz. Ich bewege mich meist in Künstlerkreisen und treffe immer wieder bekannte Gesichter, manchmal sogar auf der Straße oder in der U-Bahn. Berlin ist eben doch nur ein Dorf!

Trotzdem gehöre ich selbst zu den besagten 54,3 Prozent, von denen man annehmen mag, dass ein Teil davon Beziehungen führt und auf eine gemeinsame Wohnung verzichtet. Ein Grund für den hohen Anteil der einsamen Berliner Herzen ist mit Sicherheit die Tatsache, dass viele Singles wenig Bereitschaft zeigen, sich verbindlich auf eine andere Person einzulassen. Man hat hier in der Stadt eine Menge Auswahl an Menschen beiderlei Geschlechts – einer hübscher und begehrenswerter als der andere. Warum sollte man sich also festlegen, wenn auf der Spielwiese unzählige schöne Blumen blühen? In langen Partynächten bleibt keiner allein, selbst wenn es sich nur um eine gemeinsame Nacht handelt … Ist die eine Blume gepflückt, dann reißt man schnell im Vorgarten um die Ecke der nächsten die Blätter aus. Das ist Berlin – eine ständige Baustelle! Und sobald man sich ernsthaft verliebt, läuft man Gefahr, dass die Berliner Mauer neu errichtet wird …

Dass die Partnersuche in ländlichen Regionen unkomplizierter verläuft bezweifle ich dennoch. Die oben erwähnte statistische Erhebung belegt nämlich, dass auch in Brandenburg immer mehr Singles wohnen.















Foto: Rainer Sturm / www.pixelio.de

Montag, 4. August 2014

Der Luxus Liebe ohne Verpflichtungen

Zurzeit stelle ich mir häufiger diese Frage: Muss eine innige Verbindung zweier Menschen immer vor dem Traualtar oder in einer gemeinsamen Wohnung enden? Ja, die Betonung liegt auf dem Wort ENDEN. Ich zum Beispiel schätze die schönen Dinge des Lebens wie gemeinsame Kochabende, Spaziergänge am See oder Theaterbesuche und ich hasse es wie die Pest, wenn der Alltag den Zauber des Zusammenseins in schnöde Gewohnheit verwandelt. Selbstverständlich fühlt es sich verdammt gut an, nebeneinander einzuschlafen und aufzuwachen oder nach einem langen Arbeitstag die Gewissheit zu haben, dass zu Hause jemand wartet. Keine Frage! Als Single vermisse ich solche Kleinigkeiten, die wertvoll erscheinen, sobald sie fehlen. Trotzdem würde es mich auf Dauer nerven, wenn mir ständig jemand auf der Pelle hinge. Für solch einen Lebensstil bin ich einfach zu sehr Freigeist!

Hätte ich mein Dating-Portal Kreativsingles.de zum heutigen Zeitpunkt bereits realisiert und würde ich Lust verspüren, mich dort selbst auf Partnersuche zu begeben, dann wohl am ehesten mit der Sucheinstellung "Lockere Beziehung". Das hieße in meinem Fall: Liebe ja, doch bitteschön ohne Klammern, Fesseln und Eifersüchteleien. Solche Dramen töten die Leidenschaft, provozieren Fremdgehen und wer sich zwischenzeitlich in den Hafen der Ehe getraut hat, interagiert irgendwann vielleicht auch mit dem Scheidungsrichter. Liebe ohne Verpflichtungen verweilt für immer im Genuss. Zwar kann sie die Sehnsucht schüren und Schaden anrichten, wenn ein Partner mehr empfindet als der andere. Sofern aber beide an einem Strang ziehen und in der Partnerschaft gleiche Ziele verfolgen, liegt in einer lockeren Beziehung ein Luxus, der in der Ehe früher oder später abhanden käme. Stimmt Ihr mir zu? Oder habt Ihr ganz andere Erfahrungen gesammelt?


Foto: Jorma Bork / www.pixelio.de