Sonntag, 8. März 2015

Selbst ist die Frau - nicht nur zum Frauentag

Alles Gute zum Frauentag! Jetzt, wie ich diese Worte an Euch schreibe, liegen schon wieder mehrere Stunden harter Arbeit hinter mir. Wenn ich den blauen Himmel und den Sonnenschein betrachte, wird mir ein bisschen wehmütig zumute. Ich möchte viel lieber draußen in der Natur flanieren oder mit Freunden im Café sitzen. Stattdessen habe ich wieder Männern Anweisungen gegeben, mein in der Entwicklung befindliches Dating-Portal Kreativsingles.de zu optimieren. Die Zeit bis zum Launch am 15. April rinnt mir nämlich wie Sand durch die Finger!

Ihr fragt Euch vielleicht gerade: Warum macht die das eigentlich? Ganz einfach: Weil es mir stinkt, für den Rest meines Lebens monotone Hamsterrad-Tätigkeiten zu verrichten und am Ende des Tages das Gefühl zu haben, nur eine Nummer zu sein. Nach 40 Stunden verschwendeter Lebenszeit pro Woche und Arbeitsabläufen, die jegliche Kreativität töten, kann ich nur noch laut schreien: Es reicht! Ich hatte schon lange innerlich geschrien und vergeblich versucht, einen interessanteren Job zu finden. Währenddessen absolvierte ich ein Job-Coaching und beobachtete, wie Kollegen ohne berufliche Alternative kündigten und lieber ALG 1 bezogen, als sich weiter in die Tretmühle einspannen zu lassen.

Irgendwann kam ich zu dem Schluss: Ich fühle mich beim Rackern um mein täglich Brot benutzt und da muss es doch noch mehr geben im Leben! Also sammelte ich Geschäftsideen und traf im Sommer 2014 die Entscheidung, eine neue Singlebörse für Kreative, Künstler und Kunstinteressierte aufzubauen. Übrigens wird sich das Angebot von Kreativsingles.de auch an Hochsensible und Unternehmer mit ausgeklügelten Geschäftsideen richten - Menschen, denen es Spaß macht, sich selbst zu verwirklichen und die zwischen alledem noch ein passendes Gegenstück suchen.

Selbstverwirklichung und Streben nach finanzieller Freiheit sind die treibenden Kräfte in meinem Leben. Als Kleinkind wurde ich wohl zu häufig mit dem Begriff "Saftladen" konfrontiert. Während meine Mutter arbeiten ging, kümmerten sich meine Großeltern um mich. Am späten Nachmittag saß die Frau Mama dann immer mit Oma und Opa bei Kaffee und Gebäck zusammen und beschwerte sich über ihre dominante Chefin oder die nervigen Kollegen. Dazwischen fiel ständig das Wort Saftladen, Saftladen, Saftladen ... Jetzt verdiene ich selber in einem Saftladen meinen Lebensunterhalt: Man stelle sich ein lautes Großraumbüro und Kopfschmerzen erregende Gerüche vor, Privatsphäre gleich null. Um den Kampf um mein monatliches Einkommen leichter zu ertragen, beballere ich meine Ohren täglich stundenlang mit meiner Lieblingsmusik.

Bis sich all das ändert (das Powerziel meines derzeitigen Lebens), übe ich mich in Dankbarkeit um meine Arbeitsstelle und erledige den Job weiterhin so gewissenhaft wie es meinem menschlich durchaus netten Chef gefällt. Damit sich meine Situation so schnell wie möglich ändert, suche ich nun Investoren, die mich beim Aufbau meiner Selbständigkeit unterstützen. Je besser das Marketing, desto wahrscheinlicher der Erfolg und gute PR kostet Geld ...

Um zum Schluss noch einmal den Bogen zum Frauentag zu schlagen: Ich gehe immer öfter zu Netzwerktreffen für Unternehmerinnen und zu Vorträgen in die Gründerinnenzentrale hier in Berlin. Dort erlebe ich jedes Mal tolle, engagierte Frauen, denen es ähnlich geht wie mir. Sie wollen einfach mehr vom Leben als Abhängigkeit vom Ehemann oder einen Beruf im Angestelltenverhältnis, wo Frauen laut Datenreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mindestens 20 Prozent weniger Geld verdienen als Männer. Diese Tatsache macht mich wütend! Ich nutze meine Wut als treibende Kraft.

Foto: Goth United

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