Montag, 13. April 2015

Ohne Kommunikation keine Beziehung

Stephanie Hofschlaeger / www.pixelio.de
Die Basis jeder Beziehung ist Kommunikation: Ohne Kommunikation kein Netzwerk, keine Freunde und erst recht kein lang ersehnter Beziehungspartner. Dem Kommunikationsfluss kann sich kaum jemand entziehen, es sei denn, man baut sich eine abgeschiedene Hütte im Wald und verweigert sich der Interaktion mit anderen Menschen. Selbst wenn man in Gesellschaft schweigt, kommuniziert man über Gesten, Körpergeruch, über Blicke oder die Art der Kleidung. Ich zum Beispiel sammele extravagante Brillen und wechsele meine Brillen wie die Unterhosen, sprich, jeden Tag. Bei meinem monotonen Broterwerb bringe ich damit zum Ausdruck: Ich bin weitaus abwechslungsreicher und kreativer als dieser langweilige Job! ;-)

Stellen wir uns einmal folgende Situation vor: Gaby und Klaus, zwei einsame Herzen über 40, besuchen eine Singleparty. Beide sind in Beziehungen schon mehrmals enttäuscht worden und wünschen sich trotz ihrer Altlasten eine glückliche Partnerschaft, die am besten “für immer und ewig” halten sollte. Klaus hockt den ganzen Abend an der Bar, starrt auf den Boden und klammert sich an seiner Bierflasche fest, Gaby steht mit verschränkten Armen in einer Ecke und guckt mürrisch Richtung Tanzfläche. Die Männer machen um Gaby einen großen Bogen, denn ihre Ausstrahlung ist einfach nur zum Fürchten. Derweil fragt sich Gaby, warum Klaus nicht endlich mal einen Schritt auf sie zugeht. Das Ende vom Lied: Beide flüchten irgendwann frustriert nach Hause und glauben: “Scheiß Singleparty! Den Veranstalter sollte man verklagen!”

Ein denkwürdig komisches Beispiel habe ich am 28. März mit eigenen Augen erlebt – ja, bei der Party zum Workshop “Human Rising” mit meinem Lieblings-Coach Veit Lindau. Wie üblich bei solchen Veranstaltungen, waren die Frauen wieder deutlich in der Überzahl. Ich hatte es geschafft, mir einen netten, attraktiven Mann zum Flirten zu angeln. Einer anderen Teilnehmerin missfiel das gewaltig. Während ich mit dem Herrn tanzte, drängte sie sich ständig dazwischen und bombardierte mich mit einem Blick, der mir signalisierte: “Wenn du Schlampe dich nicht sofort verpisst, töte ich dich!” Der nette, attraktive Mann an meiner Seite fand das Verhalten nur zum Schmunzeln und mir wurde einmal wieder bewusst, wie weit Theorie und Praxis manchmal auseinander liegen. Ihr kennt nämlich die Vorgeschichte noch nicht: Beim Workshop hatte uns der liebe Veit zu diversen Kommunikationsübungen animiert … ;-)

Das Leben könnte so entspannt sein, wenn alle Menschen angstfrei, offen und unvoreingenommen aufeinander zugingen! Jemand, der behauptet, Smalltalk zu hassen, blockiert sich meiner Meinung nach selbst für tiefgründigere Gespräche. Unter völlig fremden Individuen dient Smalltalk dem Aufbau von geistiger Nähe. Man weiß ja noch nicht, wie der andere tickt und was ihn interessiert. Bevor man seine Lebensgeschichte erzählt, über Gott und die Welt philosophiert oder das politische Tagesgeschehen zerpflückt, muss man zuerst eine Brücke vom Ich zum Du bauen, damit überhaupt ein Wir entstehen kann. Am besten mischt man sich so oft wie möglich unter Leute und probiert es aus an “lebenden Objekten”. Nur Übung macht einen Meister (oder eine Meisterin) der Kommunikation!

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