Mittwoch, 18. Februar 2015

Sieben Schritte zu einer lebendigen Beziehung

S. Hofschlaeger / www.pixelio.de
Eine Beziehung soll stark machen anstatt Energie zu rauben. Lebendig soll sie sein anstatt in eine Sackgasse aus schalen Gewohnheiten oder gar Vorwürfen zu münden. Gibt es ein Allheilmittel, mit dem es auf jeden Fall gelingt, partnerschaftliche Beziehungen am Leben zu halten? Wohl eher nicht. Die Suche nach einem Patentrezept wäre müßig, denn die Menschen sind so individuell wie die Beziehungen, die sie miteinander führen. Gay und Kathlyn Hendricks propagieren in ihrem Beziehungsratgeber “Liebe macht stark: Von der Abhängigkeit zur engagierten Partnerschaft” sieben Schritte zum Aufbau von lebendigen Beziehungen bei Paaren. Ich habe den Lesestoff für Beziehungshungrige unter die Lupe genommen und auf meine Weise für Euch interpretiert:

Engagement

Eine Beziehung bedeutet Einsatz. Wer bisher nur auf sich selbst fokussiert war, der wird mit dem Eingehen einer Partnerschaft ein Stück weit seinen Blickwinkel ändern müssen: Das “Ich” rückt zwangsläufig hinter das “Wir”! Engagement ist also an Kompromisse gekoppelt. Bevor man sich engagiert, wird deshalb die Frage aufkommen, ob es sich lohnt, sich auf einen bestimmten Menschen festzulegen.

Selbstliebe

Den Begriff Selbstliebe halte ich für irreführend, da er viel zu leicht mit Selbstverliebtheit verwechselt wird. Anstelle von Selbstliebe schreibe man sich besser den Begriff “Selbst-Akzeptanz” auf die Fahnen. Ehe man in der Lage ist, einen anderen Menschen mit seinen Stärken und Schwächen anzunehmen, versöhne man sich erst einmal mit der Person im Spiegel – und sei sie noch so dick, dünn, x- oder o-beinig.

Fühlen lernen

Menschen haben die Angewohnheit, sich hinter einem emotionalen Schutzwall zu verstecken. Von Kindesbeinen an werden wir verletzt, erleiden Schockerfahrungen und schließen unsere Gefühle lieber weg als sie uns selbst und anderen zu zeigen. Einen emotionalen Abwehrmechanismus empfinden wir nämlich als angenehmer als weitere seelische Wunden. Um unsere Beziehungen auf eine gesunde Basis zu bringen, besteht folglich die Notwendigkeit, wieder fühlen zu lernen. Im Schutzpanzer mutiert man nach einer Weile zum gefühlsmäßigen Zombie und stumpft auch ab gegenüber den Empfindungen anderer Menschen.

Zur eigenen Schöpferkraft stehen

Beziehungen erfordern Kreativität. Der allabendliche Satz “Hol' mir mal ein Bier, Schatz” mit anschließendem Fernseh-Konsum tötet spätestens beim zweiten Mal die Leidenschaft. Das nur als plakatives Beispiel am Rande … Um Langeweile im Alltag zu bekämpfen, muss man immer wieder die kleinen grauen Zellen anstrengen und sich Rituale einfallen lassen, an denen beide Partner Freude haben. Schöpferkraft drückt sich zum Beispiel wunderbar in der Planung einer Reise oder beim gemeinsamen Kochen aus.

Mikroskopisch genau die Wahrheit sagen

Einer der Grundpfeiler einer glücklichen Beziehung ist Ehrlichkeit. Kleine Notlügen seien gestattet, sofern sie der Partnerschaft nicht schaden. Notorisches Lügen mit regelmäßiger Wiederholung wird jedoch von den meisten Menschen als Trennungsgrund gehandelt – je nachdem, welche Werte man leben möchte.

Vereinbarungen einhalten

Hat man vereinbart, eine monogame Beziehung ohne Seitensprünge zu führen, tut man gut daran, sich an diese Vereinbarung zu halten. Ähnlich verhält es sich mit Pünktlichkeit: Wenn der Partner zu Verabredungen grundsätzlich zu spät erscheint, ist irgendwann die Toleranzgrenze überschritten und Streit keimt auf – in einem Punkt, wo er sich wirklich vermeiden ließe!

In einem positiven Energiezustand leben

“Denk positiv”, liest man in hunderttausend Lebensratgebern von Gurus, die damit ein Schweinegeld verdienen. Und wenn es mal nicht funktioniert, schicke den Wunsch ans Universum. Nein, so einfach geht die Rechnung an manchen Tagen leider nicht auf. Es passieren Dinge, auf die man keinen Einfluss hat, man spürt Trauer, Wut und Verzweiflung. Wie soll man auf Dauer in einem positiven Energiezustand verharren, wenn das Leben mit all seiner Grausamkeit um sich schlägt? Die Lösung liegt darin, die negativen Gefühle zuzulassen. Nur so können sie abfließen und anschließend hat man den Kopf wieder frei für positive Gedanken. Auch wenn sich auf Beziehungsebene ein Konflikt anbahnt, trägt man ihn lieber aus als Probleme runter zu schlucken. Ansonsten sammelt sich so viel negative Energie an, dass es eines Tages richtig böse knallt und die Beziehung unter Umständen daran zerbricht.

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