Dienstag, 6. Januar 2015

Bedingungslose Liebe im Alltag

Heute widme ich mich einem Thema, das einige Jahre in der Vergangenheit schwer verständlich für mich gewesen wäre. Inspiriert hat mich der Satz “Liebe alles und alles verändert sich”, den die Künstlerin und Persönlichkeitstrainerin Sandra Carmen Gardlo heute in ihrem Facebook-Profil gepostet hat. Nicht immer will es uns gelingen, alles zu lieben. Trotzdem lohnt es sich, es jeden Tag aufs Neue zu versuchen. Wenn ich auf mein früheres Ich zurückblicke, empfinde ich mich als ziemlich unausstehlich: Sobald mich jemand verletzt hatte, kam der Racheengel in mir zum Vorschein und der war imstande, böses Unheil zu stiften. Nichts Kriminelles, aber Dinge, die man all zu schnell nicht vergisst … Kurz fühlte ich mich besser, aber gleichzeitig unheimlich ausgepowert. Anstatt mich auf meine Projekte und auf gute Freunde zu konzentrieren, gab ich lieber dem Negativen noch mehr Raum, ohne es damals bewusst zu merken. Ansätze von Zufriedenheit spürte ich erst, wenn auch der andere am Boden lag. Ich wünschte Menschen, die mir weh getan hatten, alles Schlechte der Welt an den Leib und geriet selbst in eine Abwärts-Spirale. Erst als ich 2009 das niedrigste Level meines Lebens erreicht hatte, sprach zum ersten Mal jemand von Heilung durch Licht und Liebe – in Kombination mit dem Satz “Ich gehe in Resonanz zur bedingungslosen Liebe”.

Die Hintergründe waren esoterischer Natur und in einigen Punkten nicht ganz seriös, weshalb ich mich schnell wieder von der Gruppe distanziert habe. Dennoch steckt in der Aussage der Schlüssel zu einem entspannteren, ausgeglicheneren Leben. Liebe bedeutet nämlich nicht, sich gleich in alles und jeden mit Haut und Haaren zu verlieben müssen. Ich setze diese Art von Liebe eher mit Wohlwollen und Respekt gleich – sowohl für sich selbst als auch für andere. Wenn man die respektvolle Liebe erst einmal entdeckt hat, entfällt die Notwendigkeit, sich für alles, was einem im Leben Schlechtes widerfährt, rächen zu wollen. Es reicht schon, dem “Übeltäter” sachlich die Meinung zu sagen und sich dann wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht sieht er seine Fehler ein. Wenn nicht, wird er noch viele Gelegenheiten bekommen, aus seinem Verhalten zu lernen.

Tim Reckmann / www.pixelio.de

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