Montag, 4. August 2014

Der Luxus Liebe ohne Verpflichtungen

Zurzeit stelle ich mir häufiger diese Frage: Muss eine innige Verbindung zweier Menschen immer vor dem Traualtar oder in einer gemeinsamen Wohnung enden? Ja, die Betonung liegt auf dem Wort ENDEN. Ich zum Beispiel schätze die schönen Dinge des Lebens wie gemeinsame Kochabende, Spaziergänge am See oder Theaterbesuche und ich hasse es wie die Pest, wenn der Alltag den Zauber des Zusammenseins in schnöde Gewohnheit verwandelt. Selbstverständlich fühlt es sich verdammt gut an, nebeneinander einzuschlafen und aufzuwachen oder nach einem langen Arbeitstag die Gewissheit zu haben, dass zu Hause jemand wartet. Keine Frage! Als Single vermisse ich solche Kleinigkeiten, die wertvoll erscheinen, sobald sie fehlen. Trotzdem würde es mich auf Dauer nerven, wenn mir ständig jemand auf der Pelle hinge. Für solch einen Lebensstil bin ich einfach zu sehr Freigeist!

Hätte ich mein Dating-Portal Kreativsingles.de zum heutigen Zeitpunkt bereits realisiert und würde ich Lust verspüren, mich dort selbst auf Partnersuche zu begeben, dann wohl am ehesten mit der Sucheinstellung "Lockere Beziehung". Das hieße in meinem Fall: Liebe ja, doch bitteschön ohne Klammern, Fesseln und Eifersüchteleien. Solche Dramen töten die Leidenschaft, provozieren Fremdgehen und wer sich zwischenzeitlich in den Hafen der Ehe getraut hat, interagiert irgendwann vielleicht auch mit dem Scheidungsrichter. Liebe ohne Verpflichtungen verweilt für immer im Genuss. Zwar kann sie die Sehnsucht schüren und Schaden anrichten, wenn ein Partner mehr empfindet als der andere. Sofern aber beide an einem Strang ziehen und in der Partnerschaft gleiche Ziele verfolgen, liegt in einer lockeren Beziehung ein Luxus, der in der Ehe früher oder später abhanden käme. Stimmt Ihr mir zu? Oder habt Ihr ganz andere Erfahrungen gesammelt?


Foto: Jorma Bork / www.pixelio.de

1 Kommentar:

  1. HERMANN HESSE (1877-1962)

    GLÜCK

    Solang du nach dem Glücke jagst,
    Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
    Und wäre alles Liebste dein.

    Solang du um Verlornes klagst
    Und Ziele hast und rastlos bist,
    Weißt Du noch nicht, was Friede ist.

    Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,
    Nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
    Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,

    Dann reicht dir des Geschehens Flut
    Nicht mehr ans Herz, und deine Seele ruht.

    AntwortenLöschen